
Tier des Tages heute ist der gute alte Zeus (Suß ausgesprochen). Mit seinen 16 Jahren ist er der älteste Gepard der Welt. Geparden werden in freier Wildbahn etwa 8 Jahre alt und in Zoos oder Auffangstationen um die 12 Jahre. Er hat Seinesgleichen also schon längst überlebt und kommt jeden Früh und Nachmittag tapfer zu uns, wenn wir ihn rufen, wie ein alter Mann mit einem Krückstock, langsam und gemächlich, aber sicher und mit Geduld. Er bekommt sein Essen erhöht serviert, da er einer der Geparden ist, mit denen Inzucht betrieben wurde und oftmals haben sie dann Wirbelsäulen-Probleme. Nachdem der Zoo geschlossen wurde, kam er im Bauch der Eltern hier her und wurde hier aufgezogen. Deshalb ist er völlig entspannt mit jedem von uns. Wenn er isst, sortiert er, da er ein alter Mann ist, fein säuberlich alle Knochen aus und lässt sie aus seinem Maul auf den Boden fallen. In der Schüssel geht’s dann weiter mit dem nächsten Stückchen. Die Hühnerherzen sind immer sein Desert, dann schaut er kurz mal hoch, ob wir vielleicht doch noch etwas haben und sowie er sich wieder abwendet, können wir den Napf und die Erhöhung aus seinem Gehege entfernen. Nachdem wir heute Morgen also alle Hähnchen ausgezogen und servierfertig vorbereitet und allen Frühstück vorbei gebracht hatten, ging es mit unserem Projekt weiter. Die Rampe für unseren alten Zeus wurde fertig gestellt. Die alte die schon von selbst auseinander fiel, wurde entfernt und die neue angebracht. Es ist wirklich befriedigend und schön zu wissen, dass wir, nur Ed und ich, etwas für Zeus seine Bedürfnisse erschaffen haben. Da heute der Geburtstag des Gründers von Tenikwa, Lenn, ist, werden wir alle heranzitiert und sollen uns ein Lied und ein Tänzchen einfallen lassen. Wir singen uns alle warm und natürlich landen wir singend und tanzend bei “In the Jungle, the mighty Jungle” von The Tokens. Bei der Ankunft von Lenn gibt es also eine kleine Einlage und nach dem Geburtstagslied geht es auch wieder zurück an die Arbeit. Hinterlassenschaften einsammeln, Wege freischneiden, Holz von A nach B bringen bis wir wieder gerufen werden. Diesmal gibt es Kuchen und Lenn hält eine bewegende Rede. Danach war der Andrang von Touristen so groß, dass alle Guides gebraucht wurden, dass Ed und ich das erste Mal unsere große Fütterungsrunde allein machen durften. Es ist schön, zu merken, wie sehr sie uns vertrauen, denn dazu gehört viel. Nicht nur unsere Sicherheit steht auf dem Spiel, sondern auch die, der Besucher, die eines jeden und vor allem auch unserer geliebten Tiere hier in Tenikwa. Aber wir meistern es und fühlen uns großartig mit der neu errungenen übertragen Verantwortung.