Tenikwa: Tag 6

Tier des Tages ist heute Sunshine. Sie ist ein Serval, hat also eine mittlere Größe zwischen einer Hauskatze und einem Gepard. Sie hängt immer auf der Lauer und ist immer gierig nach Essen. Auch wenn sie doch recht klein sind, ist mit ihnen nicht zu spaßen. Viele Menschen versuchen Servals als Hauskatzen zu halten, aber sobald sie ein gewisses Alter erreichen, bemerken die meisten, dass Servals absolut ungeeignet dafür sind. Deshalb haben wir einige von ihnen bei uns. Sunshine faucht einen jeden an, der ihr zu nahe kommt und sie ist nicht umsonst allein in einem Gehege, denn wir haben noch 5 weitere Servals hier bei Tenikwa. Nachdem sie ihr Frühstück heute verspeist hatte, konnte ich einen Schnappschuss von ihr erlangen. Nach dem Frühstück spielten wir wieder ein wenig mit Mister Beans, unserer afrikanischen Wildkatze. Danach säuberten wir mal wieder das Gehege der Löwen, denn wer viel frisst, der viel sch…. Hier bekamen wir die Gelegenheit, wenn auch nur ganz kurz, Kuluma, die Löwin durch den Zaun zu berühren. Wir springen wie kleine Kinder im Kreis und freuen uns. Danach entdeckten wir, dass einer unserer Blaukraniche ausgebüchst war. Er versuchte wieder hineinzukommen ins Gehege, denn das war sein sicheres Zuhause, aber scheiterte, da einer seiner Flügel gestutzt ist. Wie er entkommen konnte, weiß keiner. Wir mussten also sämtliche Tore und Türen öffnen, damit er wieder zurück in sein Zuhause spazieren konnte. Ein kleines Freudentänzchen auf seiner Seite, als er wieder drinnen war und Keri und Alex, die Besitzer von Tenikwa, machten sich zu einer Rettungsaktion. Sie kamen zurück mit einem extrem untergewichtigen, dehydrierten Baby-Pinguin, den sie am Strand in Plettenberg Bay aufgesammelt haben, nachdem sie 5 verschiedene Anrufe bekommen hatten. Ein neuer Patient im Krankenhaus bedeutet Papierkram, wie in einem normalen Krankenhaus. Ankunft, wer ist es, wo wurde er aufgefunden, was fehlt ihm, was wurde gemacht und was ist der weitere Plan. Da er nur 900g hat und extrem ausgepowert ist, steht die Nahrungsaufnahme und Flüssigkeitsgabe an oberster Stelle. Er kommt unter eine Rotlichtlampe und am Nachmittag geben wir noch etwas Ringer-Lösung subcutan und weitere Nahrung per Tubus direkt in den Magen. Bis morgen müssen wir hoffen, die Chancen stehen 50:50. Warum man sich so einen Aufwand macht und nicht einfach die Natur walten lässt? Da der afrikanische Pinguin eine extrem gefährdete Art ist. Man versucht also irgendwie die Population aufrecht zu halten. Es gibt nur noch 2000 Stück. Jeder Pinguin zählt also. Nachdem wir “Little P”, so habe ich ihn getauft und so steht es auch in den offiziellen Papieren, versorgt hatten, bot uns Martha an, ihr Rad zu nehmen, um damit ein paar Einkäufe zu machen, da wir hier mitten im nirgendwo sind und zum Mittag unsere letzten Nahrungsmittel verspeist hatten. Ich packte also das Fahrrad und durfte das Gefühl der Freiheit durch den Fahrtwind genießen, vorbei an einem Fußballspiel, da ja heute Samstag war, was ich erst jetzt realisierte, vorbei an Drogen nehmenden Kindern, am kleinen Kurland vorbei, was nur aus Hütten besteht, rauf auf die große Straße. Irgendwann komme ich an einem kleinen Laden an, kann die nötigsten Einkäufe machen und es geht wieder zurück. 1,5 Stunden später, war ich wieder da. Unglaublich, was es für ein Aufwand ist, hier einkaufen zu gehen. Pünktlich zur Nachmittagsfütterungsrunde kam ich an. Heute wollten auch die Erdmännchen gestreichelt werden, als sie mir fast in die Schüssel hopsten, als ich sie füttern wollte. Alle anderen Fütterungen liefen nach Plan, bis wir zu Zeus kamen und Ed fragte, ob irgendeine Chance besteht, ihn zu streicheln. Kleine Erinnerung: Zeus ist unser alter Gepard. Mzisi überlegte kurz und machte sich auf die Suche nach der Bürste. Das war ein “Ja”. Mit Respekt ging es zu Zeus. Ja wir streichelten ihn, da aber Fütterungszeit war, war er etwas ungeduldig und wir wollten nichts riskieren. Sicher kommen wir nochmal, wenn er tagsüber am Entspannen ist, dann ist das Ganze sicherer und wir bürsten und streicheln ihn etwas mehr. Was für ein Erlebnis. Was für ein vollgepackter Tag. Von der Rezeption bekommen wir ein Stück Kuchen zum Feierabend und es beginnt pünktlich mit betreten unserer Hütte an zu regnen. Was haben wir für ein Glück, da wir ja sonst den gesamten Tag unter freiem Himmel arbeiten.

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