Zeit zum Nachdenken

Wochenende, keine Bürokratie für mich. Was macht man also, nachdem man die erste Nacht auf seiner Weltreise richtig gefeiert hat? Richtig, erstmal gaaaaanz lange ausschlafen. Irgendwann hat es mich dann doch gepackt und ich musste raus. Mit der Metro fahre ich stadteinwärts und treffe mich mit Yuval, um ins Museo Nacional de Bellas Artes zu gehen. Immer entlang des Parks, kamen wir zu unserem Ziel. Das Gebäude hat mich direkt sehr beeindruckt. Für ein Nationalmuseum war die Ausstellung doch sehr übersichtlich und verhalten, aber ich bin sehr über mein Foto des Tages froh. Ich lerne zwar ständig neue Leute kennen und doch fühlt man sich auf einer so langen Reise weit weg von zu Hause immer wieder sehr allein. Ich beneide Paare, die gemeinsam reisen können und stets behutsam unterwegs sind. Deshalb hat die Skulptur sehr viele Gefühle in mir hervorgerufen. Yuval ist mit mir in diesem Ausstellungsraum und doch fühle ich mich allein. Bin ich allein? Würde es ohne sie noch schlimmer sein? Dieses Gefühl? Wir haben heute darüber gesprochen. Sowie man längere Zeit an einem gleichen Ort ist und sich der Alltag einschleicht, hat man zu viel Zeit sich über zu Hause und die Liebsten Gedanken zu machen, was einen traurig werden und allein erscheinen lässt. Es ist trotzdem wichtig, auf einer solchen Reise nicht nur zu hasten und solche Gefühle zu zulassen. Wir lernen uns so definitiv besser kennen und machen sehr viele Erfahrungen fürs Leben. Und im innersten wissen auch wir, dass wir doch nicht alleine sind. Da das Leben weiter geht, ging unser Tag heute mit einem Spaziergang zum Plaza de Armas weiter. Nachdem wir unseren Schmuck abgelegt hatten und alles sicher verstaut war, stürzten wir uns ins Gewusel. Ein Mann der Witze erzählt, ein anderer der Foto von dir auf einem Pferd schießen will, ein anderer, der dich zeichnen will und noch vieles mehr. All das auf einen kleinen Platz konzentriert. Kein Wunder, dass die Rate hier ausgeraubt zu werden so hoch ist, bei dem ganzen Touristengetummel. Heute war gottseidank ein ruhiger Tag und wir hatten uns ja auch gut vorbereitet. Alles blieb also bei uns und nach diesem kleinen Spaziergang durch das Zentrum Santiagos machten wir uns auch wieder zurück in unsere getrennten Unterkünfte, wo wieder mehr Zeit zum Nachdenken war.

Posts created 685

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Begin typing your search term above and press enter to search. Press ESC to cancel.

Back To Top