Bike’n’Wine

Der beste Wein kommt wohl aus Mendoza. So sagt man zumindest überall in Argentinien. Bei unserer heutigen Fahrradtour, was eine sehr typische Beschäftigung hier ist, haben wir 4 der unzähligen Winzereien der Gegend besucht. Mit unserem Winepass und den Rädern, die wir uns gestern extra schon geholt haben, um heute früher loszukommen, ging es heute Morgen 8:30 in das Weinanbaugebiet Lujàn de Cuyo. Im Winepass enthalten waren 4 Winzereien: Kaiken, Alta Vista, Clos de Chacras und Tierras Altas. Wir fuhren also erstmal zu derjenigen, die am weitesten von unserem AirBnb entfernt lag, um uns dann wieder zurück zu arbeiten. Mendoza ist perfekt zum Radfahren. Ich kann es nicht anders sagen, neben jeder Straße gibt es einen Radweg. Einmal quer durch die Stadt von Nord nach Süd verläuft sogar ein riesiger Weg, der nur für Radfahrer geeignet ist, nebendran verläuft eine exakt genauso breite Straße, die nur für Fußgänger gedacht ist. Beides wird hier sehr gut angenommen. Bei der Winzerei Kaiken angekommen, durften wir uns einen Wein aus dem Sortiment aussuchen und dann das riesige Gelände erkunden, wobei das heutige Foto des Tages entstanden ist. Es hat sich definitiv gelohnt, hierher zu fahren. Egal wie anstrengend der Weg war und egal wie mich das Quietschen meines Fahrrads genervt hat, mit Musik in den Ohren und dieser Entschädigung sind alle Strapazen direkt wie weggeblasen. Wir setzen uns ins Gras zwischen die Reben und quatschen etwas während wir den Wein genießen. Da wir noch 3 Winzereien vor uns haben, geht es nach einer kleinen Erkundungstour auch direkt weiter zu Alta Vista, etwas näher Richtung Stadt. Bereits hier fällt mir auf, wie unterschiedlich Winzereien sein können. Sie ist deutlich kleiner und wir dürfen wie auch bei den letzten beiden nicht die Bodega/Weinberge besichtigen, aber wir bekommen auch hier wieder ein Glas Wein, setzen uns in den Garten und genießen einfach die Ruhe und die Zeit. Ich stelle wieder einmal fest, dass es unheimlich wichtig ist, sich in die Natur zu begeben. Es erdet mich einfach extrem und ich lege spätestens jetzt zu 100% fest, dass ich später definitiv ein Haus in der Nähe zur Natur haben werde. Mir gefällt es hier einfach zu sehr. Vor einem Natursteinhaus mit einem Glas Wein im Schatten zu sitzen während man den Vögeln beim Zwitschern zuhört und der Blick durch die sonnengetränkten Reben streift. Da fällt jeglicher Stress sofort ab. Die Gläser dürfen wir, wie schon bei der ersten Winzerei, behalten. Mein Rucksack ist zwar groß, aber wenn das so weiter geht, dann wird’s eng. Mit Shakira in den Ohren fahren oder besser tanzen wir auf dem Fahrrad weiter und schaffen auf dem Weg erstmal eine Grundlage, dass wir weiter trinken können und der Weg durch Schlangenlinien nicht noch länger wird. Jetzt sind wir wirklich schon in der Stadt und nach unserer Anmeldung wird uns auch das Tor geöffnet. Auch hier ist, versteckt hinter den Mauern eine kleine süße Winzerei. Dadurch auch wieder völlig anders. Da wir nicht mehr all zu viel Zeit haben und es uns hier bei Clos de Chacras eh am wenigsten bisher gefällt, wird der Wein recht schnell am Teich getrunken und wir radeln noch schnell kurz vor Ladenschluss zu Tierras Altas. Wir müssen die Schnellstraße überqueren und stehen wieder vor einem Tor, was uns wieder nach Anmeldung mit unserem Namen geöffnet wird. Wieder dürfen wir uns einen Wein aussuchen und gehen damit in den Garten, wo ein riesiger Jenga-Turm auf uns wartet, dem wir nicht widerstehen können. Eine Jenga-Partie und 1 Weinglas später, wird hier alles zusammen gepackt und wir genießen die Heimfahrt mit 2 Gläsern Rotwein, einem Rosé und einem Weißwein im Bauch. Was uns bei der Hinfahrt gar nicht so aufgefallen ist, es ging scheinbar die ganze Zeit bergauf, dadurch haben wir auf dem Rückweg das Glück, dass wir fast 45 Minuten entspannt auf unseren Radwegen in die Stadt rollen können. Einmal haben wir uns natürlich etwas verfahren und ausgerechnet dann, wenn wir mal nicht auf dem Radweg, sondern auf dem Gehweg sind, passiert es. Yuval fährt vorneweg und ist ziemlich nah an 2 Hunden vorbeigefahren, die sich natürlich bedroht gefühlt haben, aber sie war zu schnell wieder weg. Da ich direkt dahinter war, habe ich ihren Ärger abbekommen und einer der beiden Hunde beißt mich in die Wade. Fluchend fahre ich weiter. Naja, auch sowas passiert, aber bei dem Fahrtwind, der untergehenden Sonne und dem Radwegenetz hier vergisst man das auch alles schnell wieder. Entspannt, zufrieden und ausgepowert kommen wir in unserer Unterkunft an. Um es mit Yuval’s Worten zu sagen: “Das war ein sehr guter Tag. Das war sogar ein sehr sehr guter Tag. Vielleicht war es sogar der beste Tag!”

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