Südamerikanisiert

Ich dachte, dass ich heute mal wieder allein unterwegs bin, aber die Jungs, haben spontan ihren Plan geändert, also änderte ich auch meinen. Natürlich durfte ich mich zunächst einmal wieder in Geduld üben und dann ging es gegen 11 anstatt 10 endlich los, auf den Cerro de la Cruz. Der Weg war recht steil und in der Mittagshitze kamen wir ordentlich ins schwitzen. Was darf aber trotz dessen nicht fehlen, wenn man mit mindestens einem Argentinier unterwegs ist? Richtig, der Mate! Wir tranken also während uns die Mittagshitze immer langsamer werden ließ, nebenbei unseren Mate. Nach 1 Stunde waren wir auf exakt 1000 Höhenmetern und konnten die Aussicht auf Villa Carlos Paz genießen. Ein paar Fotos später und wir gingen weiter zum Kreuz, das dem Berg seinen Namen verlieh, einem 15 m hohen weißen Steinkreuz. Auch hier wird wieder reichlich fotografiert. Danach geht es aber unter einen Baum in den Schatten und wir genießen mit ein paar Snacks die Ruhe hier oben. Als wir wieder unten ankamen, unterhielten wir uns noch ein wenig mit den Rangern über die umliegende Natur, über etwaige künftige Wanderungen und bekamen die Empfehlung nach Cuesta Blanca zu fahren und dort unsere, ich nenne es jetzt mal Hauptmahlzeit des Tages, da es eigentlich ein Mittag werden sollte, aber dafür viel zu spät war und für ein Abendessen viel zu früh, einzunehmen. Im Grunde sah es dort fast aus wie gestern bei unserer Wanderung. Ein breiter Flusslauf mit großen Felsen mittendrin, nur dass heute ein kleines süßes Dorf drumherum gebaut war. Wir nahmen also unser Essen direkt am Fluss zu uns. Da es aber mittlerweile schon um 5 war und etwas kühl wurde, entschieden wir uns heute dazu, nicht mehr baden zu gehen. Extrem entspannt mit ein wenig Raggae in den Ohren genossen wir die Überlandfahrt, ich wurde wieder im Hostel abgesetzt und wir verabschiedeten uns nun wirklich. Nun zum Foto des Tages: Verschiedene Länder haben ja verschiedene Steckdosen, wofür es normalerweise Adapter gibt. 1. Eigentlich habe ich einen, nur der ist in meinem Auto, das immer noch in Montevideo auf den Transport nach Chile wartet. 2. Da heute Feiertag, Tag der Malvinas/Falklandinseln zum Gedenken der Gefallenen und Veteranen vom Falklandkrieg ist, kann ich keinen Adapter kaufen. Ich tüftle also etwas herum und finde tatsächlich einen Weg, wie ich mein Handy trotzdem laden kann, sodass ich euch auf dem laufenden halten kann. Bin ich schon zu lange in Südamerika, wenn ich sowas mache? Bin ich südamerikanisiert? Ich sehe es einfach mal so, dass ich geduldiger, einfallsreicher und kreativer werde, was ja nicht unbedingt schlecht ist.

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