Felices pascuas!

Meinen Ostersonntag habe ich heute mit einem Gottesdienst in der Kathedrale “Nuestra Señora de la Asunción” begonnen. Ich finde es extrem interessant, wie ein Gottesdienst in anderen Ländern abläuft. Direkt am Anfang wurde gesungen und der Pfarrer segnet jede Reihe mit Weihwasser, gleich darauf noch ein Lied. Ich finde in Deutschland sind die Tonlagen immer super unangenehm, entweder muss man sehr tief oder sehr hoch singen. Hier in Cordoba war es ideal, begleitet von ein paar Gitarren, sehr fröhlich und wir klatschen dazu. Danach gab es natürlich eine Predigt, von der ich nur die Worte Jesus, Herz, Leidenschaft, Kraft, Energie und Liebe aufgefasst habe, aber allein diese Worte sagen ja schon sehr viel aus. Als Zeichen der Hingabe und des Demutes gingen wir alle auf unsere Knie, während der Pfarrer wieder einige Worte an uns richtete. Gefolgt von Fürbitten, die wir stehend mit offenen Armen und Händen, die Richtung Himmel zeigten, aufnahmen. Noch ein paar Lieder während die Kollekte herum ging und auch Weihrauch kam heute zum Einsatz. Es gibt noch eine Oblate in unsere Münder gereicht. Als alle wieder auf ihren Plätzen sind, stimmen wir das letzte Lied an. Nach dem Abschlussgebet geben wir uns alle gegenseitig einen Kuss auf die Wangen und sprechen uns gegenseitig Glückwünsche aus. Das war für mich während des gesamten Gottesdienstes unter goldenem Himmel neben der Musik das Beeindruckendste und Neuste. Es hat natürlich etwas Überwindung am Anfang gekostet, aber am Ende sind wir alle gleich und das äußere Erscheinungsbild ist nur eine Fassade. Jeder feiert heute Ostern und jeder hat Zuversicht & Liebe verdient. Als ich zurück im Hostel bin, sind die anderen auch aus ihren Betten gekullert und haben Lust heute in die Natur zu gehen, nur haben sie keinen Ahnung wohin. Gut, dass ich dazu komme und einen Haufen Orte im Gepäck habe, die ich außerhalb von Cordoba sehen will. Mein erster Vorschlag wird innerhalb von 5 Sekunden abgesegnet und nach 10 Minuten sitzen wir schon im Auto und fahren zu viert zur Quebrada los Hornillos. Auf dem Weg werden noch Dinge für ein Picknick eingekauft. Wir kommen in dem Tal an und ich fühle mich wie in Italien. Kleine bewaldete Berge, auf denen man ab und zu noch viel kleinere Dörfer sieht. Es ist wirklich süß. Der Weg bringt uns zu einem Fluss, wo beim Picknick mein heutiges Foto des Tages entsteht. Da wir viel zu spät dran und die anderen gestern zu viel feiern waren, drehen wir hier auch schon wieder um, da Ellen ihren Bus am Abend bekommen muss. Heute gab es also von allem etwas: Zeit füreinander, Zeit miteinander, Zeit untereinander. Frohe Ostern!