Wanderung im Bikini

Dass ich jemals eine Wanderung nur im Bikini machen würde, hätte ich auch nie gedacht aber nachdem wir nach unserem sehr leckeren Frühstück aus dem Hostel aufbrachen und erstmal den Fluss Arroyo Valizas überwinden mussten, kam für uns nichts anderes in Frage. Bereits 10 Uhr war es heute schon ziemlich heiß und wir wussten, dass wir irgendwie auf die andere Seite des Flusses mussten. Es gibt ein Boot, welches einen trocken auf die andere Seite bringt, aber nachdem wir nach dem Preis fragten und es circa 2,50€ für 20m kosten sollte, beschlossen wir, unsere Kleidung auszuziehen, der Bikini war in weiser Voraussicht schon darunter, alles im Rucksack zu verstauen und zu schauen wie das so klappt. Das Flussbett war feinster Sand also perfekt. Carol ging voran und schaute, wie tief es ist und ich habe mir den Rucksack auf den Kopf geschwungen und bin hinterher. Nach 1 Minuten waren wir erfrischt auf der anderen Seite, der Rucksack fand wieder seinen Weg auf den Rücken und wir gingen entlang der Küste. Bald darauf stieß ein weiterer wanderfreudiger Kollege zu und, wir nannten in aufgrund der weiteren Geschehnisse Delfin, er war aber ein Hund, der uns auf unserer kompletten Wanderung begleitet hat. Langsam fangen wir an uns die riesige Sanddüne hoch zu quälen. Als sich Carol kurz zu mir umdreht, das Meer in meinem Rücken, fängt sie plötzlich an zu schreien, Delfine!!! Ich drehe mich um und sehe sie sofort, sie sind direkt vor der Küste. Die 10 Minuten, die wir uns bereits die Düne hoch quälten sind innerhalb von 20 Sekunden wieder weg. Ganz schnell sind wir wieder unten, um eine bessere Sicht auf die Tümmler zu bekommen. Ich kann es nur daher so genau sagen, da Carol Biologin und spezialisiert auf Wale, Delfine & Schildkröten ist. Wir waren also beide hellauf begeistert und hatten Tränen in den Augen. Nach dieser tollen Entdeckung mussten wir dann doch wieder etwas Höhenmeter machen. Als die Sonne dann höher stand, wurde nicht nur uns immer heißer, sondern auch der Sand, also war das der Zeitpunkt, an dem wir doch die Schuhe wieder anziehen mussten. Ganz oben angekommen, kraxelten wir auf den Cerro de la Buena Vista – Berg der schönen Aussicht und es hat sich wirklich gelohnt. Die Sicht reichte von Barra de Valizas, wo wir im Moment wohnen bis nach Cabo Polonio, wo es morgen hingehen soll und noch viel weiter. Kurze Stärkung am Gipfel und dann hat uns doch das Meer gerufen, da die Sonne doch sehr geknallt hat. Also schnell runter! Nichts da, unser Delfin war sehr ängstlich, er kam die Felsen nicht mehr runter. Jaulend schaute er mich an. Als ich kurz davor war, ihn Huckepack herunter zu tragen, überwand er sich und schaffte es selbst nach unten. Nicht lange und wir waren an einem traumhaften Strand. Rucksack ablegen und ab ins Wasser. Was für ein Genuss nach dieser Hitze. 5 Meter vor uns taucht eine grüne Meeresschildkröte auf. Wir können unser Glück kaum fassen. Vor Freude lachen wir los und klatschen uns ab. Was für ein Tag! Auf dem Rückweg meint es die Natur nicht mehr so gut mit mir. Wir durchqueren wieder den Fluss, ich trete auf etwas härteres und es zwickt mich in den Fuß, ein Krabbe, aber halb so schlimm. Auf der anderen Seite angekommen, wieder Rucksack vom Kopf, wieder rein ins Wasser und das Salz vom Körper waschen. Wir müssen uns aber am Sandboden versuchen festzuhalten, da die Strömung so stark ist. Und wieder: Aua! Aber diesmal so, dass mein Finger sogar blutet. Naja, das hört auch wieder auf. Heute geht es nur noch zurück zum Hostel, um dort den Schatten der ganzen Pflanzen zu genießen. Diese Eindrücke! Wie glücklich uns die Natur machen kann. Ich bin immer wieder aufs neue überrascht!

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