
Kann mal einer das Licht ausschalten? Wenn ihr das sehen könntet, wenn ich es euch nur zeigen könnte. Aber geht nicht, denn es ist Nacht und eine so gute Kamera habe ich nicht bzw habe ich mich noch nicht damit beschäftigt. Wovon ich rede? Ich schlafe heute die erste Nacht im Auto. Ja das unglaubliche ist wahr geworden. Mein Auto konnte repariert werden. Es ist jetzt gute 2 Wochen her, dass ich meine Pampa-Panne hatte und der Mechaniker war sich sowohl anfangs, als auch zwischendurch nicht sicher, ob er mein Auto wieder fahrtauglich bekommt. Umso froher war ich gestern, als die freudige Nachricht kam, dass alles wieder funktioniere. Deshalb also heute ganz früh in den Bus von Neuquen nach Santa Rosa und meinen Galloper wieder in meinen Besitz überführen. Tut mir leid, das ich kurz unterbrechen muss, aber diese ganzen Geräusche hier machen mich schon etwas nervös, vor allem wenn es Schritte sind. Und hier ist wirklich kein anderer Mensch weit und breit nur ein paar Auto die von Buenos Aires nach Santa Rosa fahren und umgekehrt. Nun gut, ich bin wieder im Text. Ich bin heute also in die Werkstatt gegangen und mir wurde alles erklärt. Worauf ich achten solle, wann ich den Ölstand kontrollieren soll, wo ich Kühlflüssigkeit nachfülle und so weiter und sofort. Er erklärt mir alles so genau, da sein Herz an diesem Projekt hängt. Gottseidank, meines nämlich auch. Ich solle mich bitte immer mal melden, wie der Weg so klappt, wie das Auto durchhält. Zum Schluss bekomme ich noch Motoröl abgefüllt und er sagt mir, dass er eine 60km lange Testfahrt gemacht hat. Das beruhigt mich sehr. Im Anschluss fahren wir zu seiner Familie. Es wird gerade Kuchen gebacken, ich trinke etwas und springe erstmal in den Pool. Nach der Erfrischung, gibt’s den noch lauwarmen “Pasta freo” mit Quittengellee. Ein Genuss, ich kann gar nicht aufhören. Natürlich werde ich mir das Rezept besorgen. Gestärkt und entspannt mache ich mich auf den Weg zum Einkaufen. Ein paar Lebensmittel, Hygieneartikel, destilliertes Wasser und sogar einen kleinen Kompressor für meine Reifen finde ich. Alles in einem Supermarkt. Am Ende muss ich ungelogen eine dreiviertel Stunde an der Kasse anstehen. Auto noch schnell volltanken, aber dann geht es wirklich endlich los. Mittlerweile ist es dunkel geworden. Ich fahre noch circa 1 Stunde bis ich meinen aktuellen Stellplatz erreiche. Nicht weit weg von der Ruta 5, zwischen ein paar Sträuchern und ganz vielen Blumen. Da es hier so viel Nichts gibt, ist das Licht besonders hell. Es ist nicht einmal Vollmond, aber mein Schatten ist sehr kräftig. Damit ich schlafen kann, hänge ich die Fenster auf der einen Seite zu, denn den Mond könnt ihr mir ja nicht ausschalten. Ich liege schon und schaue noch etwas in den vollen Sternenhimmel. Ich berichte morgen, wie meine erste Nacht im noch nicht ausgebauten Auto war.