Urlaub im Urlaub

Ich brauche Berge und zwar nicht erst dann, wenn mein Auto repariert ist. Deshalb fahren wir heute von El Chocon nach Bariloche. Unser Weg führt uns erstmal wieder durch die Pampa und wie auch immer kommt es dort zum Stop&Go. Dort, wo sonst alle 2 Minuten 1 Auto lang fährt, scheinen heute alle in die Berge zu wollen, die Gegenspur ist frei. Stop&Go in der Pampa, einfach nicht zu fassen. Am Ende stellt sich heraus, dass sich ganz am Anfang der Schlange, 3 Kraftstoff-Trucks über die Straßen quälen. Ich entdecke währenddessen ein paar Guanakos, Wildpferde und ausgetrocknete Salzseen. Mein Herz geht auf, als ich die ersten Berge sehe. Es braucht einfach nicht mehr, um mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Wir erreichen Bariloche nach 5 Stunden, laden kurz unsere Sachen im Hostel ab und gehen runter zum See. Das Wort, was man in Südamerika am häufigsten hört, ist “Tranquillo!”, was soviel wie “Immer mit der Ruhe!” bedeutet. Denkt man daran einen Ruhigen zu machen, so macht man das hier am liebsten mit einem Mate-Tee. Ein Mate ist aber eigentlich falsch ausgedrückt. Jeder hat sein eigenes “Mate-Handtäschchen”. Darin befindet sich ein behälter mit losem Mate-Tee, eine Mate-Tasse, einen Mate-Stohhalm und eine Thermoskanne mit trinkbarem heißen Wasser. Tatsächlich hat hier jeder Wasserkocher eine Einstellung für trinkbares heißes Wasser, bei der eine kleinen Mate-Tasse abgebildet ist. Witziger Nebenfakt. Die Wasserkocher sind trotzdem Made in China. Gustavo hat also sein Mate-Handtäschchen dabei und wir genießen eine gemütliche Mate-Runde am See. Die Tasse wird mit losen Teeblättern gefüllt und man kippt immer wieder etwas heißes Wasser dazu. Der entstandene Tee wird dann herumgereicht und sofort durch den Strohhalm, an dessen Ende sich ein Sieb befindet, getrunken. Wieder etwas heißes Wasser und ein neuer Schluck. Und so weiter… Der Wind pfeift uns um die Ohren, aber die Sonne wärmt uns und der Blick auf den See und die Berge ist unbezahlbar. Nachdem wir die Thermoskanne geleert haben, gehen wir noch etwas im Zentrum spazieren und schauen uns die Stadt an. Es gibt wieder ziemlich viele deutsche Biergärten und diesmal auch einige schweizer Einflüsse, wie z.B. Fondue. Nach einem Schokomilchshake ist auch der Zuckerspiegel wieder auf Normalniveau und wir treten langsam den Rückweg an. Morgen geht es dann richtig in die Berge, wir freuen uns schon darauf!

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