Laaaaaaanger Tag in Buenos Aires

Auch wenn der Nachtbus von Santa Rosa nach Buenos Aires super komfortabel war, so konnte ich trotz dessen nicht wirklich schlafen. Wir kamen überpünktlich an, sogar eine dreiviertel Stunde eher als geplant, was so viel heißt, wie 6:15 Uhr. Dank des riesigen Busbahnhofes, der eher vergleichbar mit einem sehr großen Bahnhof in Deutschland oder sogar einem Flughafen war, bis Terminal 60 konnte ich schauen, danach ging es aber definitiv noch weiter, konnte ich schon mal etwas Zeit beim Frühstück totschlagen, denn die Läden, selbst die Bäcker wachen immer erst spät auf in Südamerika. Ein wenig im Reiseführer nebenbei gestöbert und siehe da, gar nicht weit entfernt ist das Reserva Ecológica Costanera Sur, also ein Naturreservat und es öffnet schon 8 Uhr seine Pforten. Dass ich direkt wieder ein wenig wandern werde, hätte ich nicht gedacht. Dass ich jedoch in einer Sumpflandschaft von Mücken aufgefressen werde, hätte man sich irgendwie denken können. Der Park ist wohl eine ehemalige Müllhalde und wurde renaturiert. Das ist wirklich sehr gut gelungen. Unzählige Vögel zwitschern mir zu, bunte Schmetterlinge sausen durch die Luft und die Porteños, die Einwohner von Buenos Aires, nutzen die Natur um beim Laufen oder Radfahren abzuschalten. Ich komme mir hier fast unsportlich vor, da so viele Leute am Joggen sind. Dann entdecke ich einen Holzsteg, hier ist es ruhiger. Hier kann man besser die Tiere und die Natur beobachten und genießen. Ich entschließe mich dazu etwas Yoga zu machen, da ich wirklich ziemlich k.o. bin und ich hier nur von Gezwitscher umgeben bin. Ein herrlicher Ort. Eine halbe Stunde kommt keiner vorbei. Ich gehe in die andere Richtung weiter und der Steg zieht sich durch den gesamten Park. Es gibt so viel zu entdecken. Vogelliebhaber mit Ferngläsern und riesigen Objektiven an ihrer Kamera kreuzen immer wieder meinen Weg. Ich genieße diese Stille noch ein letztes Mal bevor ich mich in die Großstadttrubel wage. Wir versuchen es mal, Bargeld zu holen. Zu meinem Glück, gibt es keine Schlange bei Western Union. Ich komme direkt dran. Ein paar Minuten und Formalitäten später verlasse ich mit einem riesigen Stapel Geld die Filiale. Ich komme mir vor wie ein Schwerverbrecher. Aber es werden nun mal nur 1000er-Scheine ausgegeben, was ca. 1€ ist. Mit meinem persönlichen Geldtransport mache ich mich auf die Suche nach einem Hostel. Schon die Frau in der Bank hat mich schief angeschaut, als ich ihr gesagt habe, ich weiß noch nicht, wo ich übernachten werde. Sie wollte es wissen, aber ich hatte keine Antwort darauf. Trotz dessen habe ich ein tolles Hostel mitten im Zentrum gefunden. Kurz ausruhen, ein paar Empanadas um die Ecke holen und dann fängt die Free-Walking-Tour durch das Zentrum auch schon an. Wir beginnen beim Kongress, dem heutigen Foto des Tages. Ich habe auch noch nirgends so viele Zebrastreifen, wie in Buenos Aires gesehen. Wir lernen viel über die Geschichte und Politik und natürlich auch die derzeitige Situation von Argentinien, welche ja etwas heikel ist. Hyperinflation, Regierungswechsel,… 2 Liter Cola, um mich wach zu halten und nicht zu dehydrieren. Es ist wieder ordentlich heiß. Das Allerwichtigste, was wir uns bei der Tour über Argentinier merken sollen: “Man kann alles wechseln, die Kleidung, den Partner, das Haus, die Arbeit, das Geschlecht, aber niemals den Fußballclub. Den bekommt man vererbt, der steckt in der DNA!” Der Abschluss der Tour am Plaza de Mayo mit dem Casa Rosada (Präsidentensitz) bedeutet auch des Ende des heutigen Tages für mich. Nur noch duschen und im 6er-Schlafsaal in meinem Bett chillen und gerade den Beitrag schreiben. Ach und dann muss ich ja auch noch überlegen, was ich morgen so anstelle. Das berichte ich euch dann aber morgen. Bis dahin! Chau, chau!

Posts created 685

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Begin typing your search term above and press enter to search. Press ESC to cancel.

Back To Top