Rettungsaktion

Kayaking auf dem Rio Limay sollte heute nicht nur Kayak fahren heißen, sondern noch viel mehr. Wir packten das Kajak aufs Auto und fuhren runter an den Fluss, weit war es ja nicht von El Chocon. Kayak abladen und alles halbwegs wasserfest verstauen und erstmal entgegen der Strömung flussaufwärts, damit wir es, falls wir später k.o. sind, leichter haben. Erstmal alles kein Problem. Wir sind beides gute Ruderer und das sogar synchron. Das ist ja im 2er-Kayak manchmal etwas kompliziert. Als wir eine sehr ruhige Stelle erreichen, packe ich meine Drohne aus, sie zeigt vollen Akkustand an, also ab in die Höhe damit. 100 Höhenmeter später und 40 m flussaufwärts fängt plötzlich mein Handy wie verrückt an zu piepen. “Niedriger Akkustand, automatisches Landen eingeleitet”. Meine Drohne gehorcht mir nicht mehr, ich drehe mich zu Gustavo um und ich kann mich nicht mehr genau dran erinnern ob ich eher klagend oder auffordern geschrieben habe. Wir müssen da jetzt sofort hin, die Drohne will landen. Ich immer noch mit der nicht funktionierenden Fernsteuerung beschäftigt, versuche ich die Drohne über Wasser zu halten, während sich Gustavo hinter mir gegen die Strömung abkämpft. Mit jeder Sekunde steigt mein Adrenalinspiegel weiter. Das darf einfach nicht wahr sein, wir müssen das irgendwie schaffen. Wir nähern uns und die Drohne erkennt das Kayak und steigt wieder etwas und fliegt zur Seite, also nächstes Manöver Gustavo, zur Drohne! Diesmal sind wir sehr nahe und ich greife sie einfach während des Fluges aus der Luft und leite den Landevorgang ein, dass die Propeller aufhören zu rotieren. Unglaublich, wir haben es geschafft. Ich drehe mich um, mich schauen 2 riesige Augen an und wir fangen beide an zu lachen. Das nächste Ufer ist gottseidank nicht weit, wir sind beide völlig fertig und brauchen eine Pause. Hier entsteht das heutige Foto des Tages. Die Flussufer sind übersäat mit Wasserminze. So lässt es sich gut entspannen. Alles riecht nach Minze. Wir wollen ein Picknick machen und suchen uns ein schattiges Plätzchen unter einem Baum, denn die Sonne gibt heute ihr Bestes. Ein kurzer Spaziergang durch die Wasserminze und ein wenig essen, aber meine Hände zittern nach der Anspannung extrem, sodass ich erstmal 10 Minuten warten muss. Weiter geht’s und kurz vor Schluss halten wir an einer Miniinsel, höchstens 4 mal 4 Meter, um in dessen Strömungsschatten (Nennt man das so?) ein sehr erfrischendes Bad zu nehmen. Zurück zum Auto, Sonnenuntergang am See anschauen, einkaufen und zum Abendessen gibt es wieder Lama-Schnitzel diesmal mit Salat. Was für ein Tag!

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