
Was für eine Nacht. Ich glaube ich habe alles herausgeschwitzt, was möglich ist. Die neue Antibiose scheint zu arbeiten. Unser Frühstück bekommen wir bei Anna im Hotel. Danach trete ich aus dem Hotel, Avi spricht mit einem Fahrer aus einem Safari-Fahrzeug, ich Stelle mich auch vor und er nimmt mir meinen Rucksack ab und packt ihn ins Auto. Danach gehen wir zu Anna und sie meint, wir müssen noch auf unseren Fahrer warten. Jetzt werde ich das erste Mal stutzig, aber warte einfach. Als unser Fahrer da ist, gehen wir auf die Straße. Ist das unser Fahrer? Nicht der andere? Mein Rucksack ist in einem anderen Auto. Anna weiß gottseidank sofort, wen sie anrufen muss. Er ist schon raus aus der Stadt. Wir haben das gleiche Ziel am heutigen Tag, also sollte es erstmal kein Problem sein. Wir fahren zum Tarangire Nationalpark. Mein erster Eindruck von unserem Fahrer Nico ist erstmal kein guter. Er telefoniert die gesamte Fahrt durch, anstatt an seinen Kunden, Avi und mir, interessiert zu sein. Als Nico sich um die Tickets für den Nationalpark kümmert, bestaunen wir die riesigen Baobabs nahe des Eingangstores und kommen uns Gespräch mit Frank, einem 36 jährigen Massai. Wir fragen ihn ein paar Löcher in den Bauch. Er ist der erste Massai, der uns nicht mit ausgestreckter Hand entgegen kam, um Geld von uns zu verlangen. Auch am Ende, als wir ein Erinnerungsfotos mit ihm schießen, möchte er kein Geld von uns. Das war mal eine nette Begegnung. Einmal im Park, zeigt sich die wahre Stärke und Begeisterung. Man merkt, dass er das seit 15 Jahren macht. Er scheint jeden zu kennen und einen Darf-Schein zu haben, an allen anderen Safari-Trucks, die in einer Schlange stehen, vorbeizufahren und uns so extrem viel Zeit zu sparen. Er sichert uns immer im Handumdrehen den besten Platz, um die Tiere zu beobachten. Vor 6 Jahren habe ich hier meine erste Safari gemacht. Damals waren es etwa 10 Fahrzeuge pro Tag. Heute sind es 50 Stück an einem Ort. Heute ist irgendwie der Wurm drin. Nach dem Beobachten von ein paar Löwen lasse ich mein Handy auf dem Dach liegen, wir fahren los, ich: wo ist mein Handy, warte, warte. Natürlich ist es herunter gefallen, Rückwärtsgang rein und gottseidank da liegt es. Ein anderers Auto kommt gerade. Ich überlege nicht lang. Autotür auf, barfuß renne ich raus, gebe Handy, Kreditkarte und Handyhülle auf und renne schnell wieder zurück ins Auto. Alles nochmal gut gegangen, aber ich muss ziemlich über mich selbst lachen. Etwas mehr Konzentration ab jetzt! Wir fahren weiter. Nach 100 m sehen wir schon die nächsten Löwen, also sollte es wirklich nicht nochmal passieren. Die Löwen lauern und haben die Herde Zebras und Gnus ins Visier genommen. Im hohen Gras pirschen sich die Löwinnen immer näher heran. Wir wollen abwarten, auch wenn eine Jagd 3 Stunden dauern kann. Sie sind schon so nah dran. Ich merke richtig, wie mein Adrenalinspiegel steigt. Und dann rennt die riesige Herde plötzlich davon, das Ganze verlagert sich auf die andere Flussseite. Wir wechseln schnell die Seite. Dort angekommen, ist es schon passiert. Die Löwin kämpft noch mit dem Gnu, aber es liegt schon am Boden. Nach 5 Minuten totbeißen, begibt sich die Löwin in den Schatten. Bevor sie anfängt zu fressen, muss sie sich erstmal ausruhen. Das heißt für uns: ab zum Picknick-Spot! Er ist gottseidank ganz in der Nähe. Es ist richtig voll. Wir finden noch einen freien Tisch. Wir haben nun einen superschönen Blick auf den unter uns liegenden Tarangire-River. Wo Touristen speisen, gibt es auch immer Affen, die einem das Essen stehlen wollen und so ist es auch hier. Die Vervet-Affen sind überall. Aber wir haben Glück. Sie lassen uns in Ruhe und so können wir unsere erste Mahlzeit auf der Safari genießen. Super lecker. Nachdem wir fertig sind, werden schnell noch ein paar Fotos von der Aussicht und den Affen gemacht und dann geht es wieder zurück, zurück wo die Löwin nun soweit war und ihre Beute verspeiste. Was für ein Timing. Nachdem wir uns wortwörtlich satt gesehen hatten, fuhren wir nun in einen anderen Teil des Parkes. Und hier fiel es mir nun wie Schuppen von den Augen. Hier war ich schon mal, hier hatte ich eine meiner besten Erinnerungen an Elefanten. Hier habe ich eines meiner Lieblingsfotos geschossen. Und hier sind auch wie schon vor 6 Jahren unglaublich viele Elefanten. Wir hören sie richtig laut rufen: “Töröööö!” Meine Augen strahlen. Schon jetzt bin ich froh, mich doch nochmal zu einer Safari breitschlagen haben zu lassen. Diese Eindrücke, nochmal völlig neu, völlig anders, als alles, was ich bisher erleben durfte. Die Elefantenkarawane zieht einmal durchs vertrocknete Flussbett. Ein kleiner rennt hinterher und meint: “Törö, wartet auf mich, törö!”. Der Bulle ist bereit sich zu paaren. Der kleinste versucht bei Mama Milch zu bekommen. Wie im Bilderbuch. Von allem etwas. Kurz bevor sich die Sonne verabschiedet, verlassen wir den Park. Am Parkausgang wartet mein Rucksack auf mich. Der andere Fahrer hat ihn hier abgegeben und wir können ihn nun abholen. Alles nochmal glatt gegangen. Wir treffen im anderen Auto Lukas aus Polen vom Kilimanjaro wieder. Ein großer Lacher und wir fahren wieder getrennte Wege. Auf der Fahrt zur Unterkunft können wir wie immer einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten und genießen den Ausblick auf Lake Manyara. Diese Nacht schlafen wir in einem Safari-Zelt, in dem allerdings richtige Betten stehen. Vorher gibt es noch Abendessen mit einer Tanz-, Akrobatik- und Trommelshow. Immer noch geschafft, falle ich ins Bett, während Avi nochmal mit Nico ins nahe gelegene Dorf zieht, um sich ein zwei Getränke zu gönnen.
Heutige Wildtiersichtungen:
16 wildebeest (eastern white-bearded wildebeest, Gnu)
5 Elephants
1 Zebra (common zebra)
12 Zebras (good eyes) + 7 Gnus (good nose)
1 Thompson Gazelle
23 Zebras
1 Ostrich (male)
4 Zebras
1 Marabu stork in Tarangire River
1 Hyena+9 Elephants
1 lioness
9 Elephants
Huge herd of zebras+gnus
4 elephants
2 lioness hunting gnus
4 Zebras
3 waterbucks
Vervet monkeys on Picknick spot
100 Zebras
20 Buffalos
20 Zebras
2 Pumbas
1 Giraffe (Massai, Male)
200 Elephants
6 Marabú storks
8 baboons
1 secretary bird
2 Pumbas
30 Impalas
12 Marabú stork
20 Pelicans
20 Zebras
50 Gnus+50 Zebras
9 Elephants
1 Giraffe
1 jackal