
Auf meinen Wunsch ging es heute morgen, nachdem nochmal kurz der Massai-Markt besichtigt wurde, raus aus der Stadt. Auch wenn der Verkehr uns nur langsam vorankommen ließ und die Straßenverhältnisse wirklich nicht die besten waren, kamen wir doch irgendwann an und die Safari-Trucks standen alle schon in Reih und Glied. Auch beim Eintritt sparten wir mal wieder. Wir sind wirklich ein gutes Trio aus Sparfüchsen. Mein Massai-Tuch, dass ich vorher als Rock genutzt habe, wird nun als Picknickdecke ausgebreitet, meine Kleidung ziehe ich aus und es geht direkt ans Seil und ich schwinge mich ins erfrischende Nass. Das Wasser der Kikuletwa Hot Springs ist nicht heiß, aber auch nicht kalt, es hat die perfekte Temperatur, um mehrere Stunden entspannt hier drinnen zu verbringen. Und genau das mache ich. Drei Stunden vergehen. Ich habe es vermisst zu schwimmen, zu tauchen, mich wie eine kleine Meerjungfrau zu bewegen. Avi kann nicht schwimmen, aber auch er möchte mit dem Seil ins Wasser springen. Ich bin erstaunt, als er mich fragt, ob ich ihn retten kann, nachdem er im Wasser gelandet ist. Klar, kein Problem. Aber wir kennen uns erst einen Tag persönlich, umso gerührter bin ich, wie sehr er mir vertraut. Er schwingt hin und her, hin und her und lässt sich tatsächlich ins tiefe Wasser fallen. Die Luftblasen vom Fall versperren mir erst die Sicht, doch dann kann ich ihn beim Tauchen unter Wasser greifen. Das Wasser ist gottseidank super klar und Avi wiegt keine 50 kg. Ich greife seinen Oberarm und schwimme mit ihm an die Wasseroberfläche und bringe ihn ins flache Wasser. Es ist unglaublich, was für ein wunderschönes Paradies hier mitten im sonst so trockenen Tansania entstanden ist durch eine Quelle mitten im nirgendwo. Nach 3 Stunden ist mir dann doch mal kalt und ich habe Hunger. Die anderen beiden sind schon draußen. Wir haben uns vorher eine Papaya gekauft, die wir uns nun teilen können. Es wird nun immer voller. Riesige Truppen kommen an. Ich habe auch viele Deutsche unter den Besuchern gehört. Oh freue mich, dass ich nochmal an diesen Ort zurückgekehrt bin. Irgendwann machen wir uns wieder auf den Rückweg und halten unterwegs nochmal für einen Chai und ein paar lokale Snacks an. Danach kann es weiter gehen. Als wir im Dunkeln in Arusha ankommen, beschließen wir, noch eine kleine Nachtrunde durch die Stadt zu spazieren. Auf dem Weg erledigten wir noch ein paar Einkäufe und erkundigten uns noch über Buspreise von Arusha nach Daressallam. Die Runde wird am Ende viel größer, als wir dachten und jeder ist total müde. Natürlich finden wir genau dann keinen Rücktransport zu unserer Unterkunft und die Runde wird länger und länger. Angekommen, fallen wir völlig geschafft in die Betten.