
Tag des großen Abschieds. Gottseidank waren heute alle entweder schon auf den Weg zur Schule oder lagen noch in den Betten, als ich mich schweren Herzens von Clare verabschieden musste. Hier ist wieder eine Verbindung fürs Leben entstanden und wir wissen, dass wir uns bald wieder sehen werden. Das Taxi brachte mich durch den dichten Stadtverkehr zum Treffpunkt, wo der Bus schon seit 20 Minuten auf mich wartete. Einmal drinnen, ging es direkt los. Ich saß im entspanntesten Bus meiner Reise. Er war nicht annähernd voll und war sauber, komfortabel und in Schuss. Wir fliegen über die Straßen. Je näher wir der Grenze nach Tansania kommen, umso mehr Massai sieht man am Straßenrand laufen mit ihren typisch karrierten Umhängen, groß und schmal und einen Stock in einer Hand. Der Grenzübergang ist überraschend modern aber aufgrund von ein paar Reisegruppen vor uns, dauert es einfach seine Zeit, bis der ganze bürokratische Kram erledigt ist und ich meinen tansanianischen Stempel im Reisepass habe. Nun würde der Bus etwas aufgefüllt, sodass ich neben jemandem Platz finde. Es ist Jörg, der ein mal in Berlin, nun aber schon seit 20 Jahre.n in Tansania lebt. Der Rest der Fahrt ist also sehr gesprächig, weil ich alles über ihn wissen will und er alles über mich wissen will. Irgendwann kommen wir dann doch an, verabschieden uns doch recht deutsch und jeder geht wieder seiner Wege. Da ich weder Geld noch SIM-Karte habe, geht wie immer das gleiche Spiel von vorne los. Diesmal darf ich aber zunächst vom Busunternehmen im Büro das WLAN nutzen. Ich werde vom Bruder meiner Couchsurferin abgeholt und wir erledigen alle Wege mit dem Motorrad. Während ich mich an einige Stellen von Arusha wieder erinnere, bin ich doch verblüfft, wie wenig ich mir von vor 6 Jahren behalten habe. Ich hatte aber auch noch eine ganz andere Sicht auf viele Dinge und bin so mit ganz anderen Augen gereist. Wir holen erst Bargeld, dann eine SIM-Karte, dann wird mein Magen gefüllt und auch wenn ich froh bin, dass ich von Clare und ihren Kindern versorgt wurde, freut sich mein Gaumen doch mal wieder ein paar Gewürze zu schmecken und nicht nur trockenes gequollenes Maismehl oder Toast essen zu müssen. Dann geht’s noch in die Apotheke für mehr Allergie-Tabletten und aus der Apotheke rauswärts sehe ich doch direkt: da macht jemand Chapatis. Ich schieße das heutige Foto des Tages und es geht etwas außerhalb der Stadt. Ich bin begeistert wie grün Arusha ist. Vor uns trohnt der Mount Meru, der kleine Bruder des Kilimanjaro, der sich heute leider noch nicht gezeigt hat. In meine Couchsurfing-Haus angekommen, muss ich erstmal wieder Wäsche waschen, bevor ich denke frühzeitig ins Bett zu kommen, als ich mit einem kleinen Abendessen ünerrascht werde, das in einer Runde Maumau und mehreren Runden 4-gewinnt endet.