In aller Ruhe ging es heute los und blieb auch eigentlich den gesamten Tag dabei. Ohne irgendeinen Plan bin ich am Ende doch gut in Entebbe herumgekommen. Zum Frühstück nahmen Perez und ich ein Boda Boda (Motorradtaxi) um uns nochmal ordentlich voneinander zu verabschieden. Es gab Katogo, was in Deutschland als Frühstück undenkbar wäre. Aus Südamerika war ich es aber schon ab und zu gewöhnt, dass es warmes herzhaftes Essen zum Frühstück gibt. Pérez bekam nur mein Fleisch ab, da ich Fleisch zum Morgen ja nicht vertrage und beide waren glücklich. Gekochte Kartoffeln, Matoke (Kochbananen), noch ein Blattgemüse und leckere Soße. Noch einen frischen Maracuja-Saft dazu und wir waren voll. Zurück mit dem Boda Boda, natürlich wieder ohne Helm und zu dritt auf einem Motorrad. Aber bei den Straßen, wo man eh nicht schneller als 30 km/h fahren kann, braucht man auch keinen Helm. Die Fahrer sitzen immer halb auf dem Tank und hinter den gewöhnlichen Fußrasten gibt es noch eine Plattform für die dritte und eventuell vierte Person. Der folgende Abschied fällt wie immer schwer und bei dem was wir zusammen durchgestanden haben, kullerten sogar nochmal die Tränen. Danach bleibe ich noch ein bisschen in der Unterkunft, führe ein paar Telefonate und als ich die Nachricht bekomme, dass Julie Feierabend hat, schwinge ich mich mit Sack und Pack wieder aufs Boda Boda und es geht einmal durch Entebbe. Julie nimmt mich fröhlich in Empfang und ich darf mich bei ihr im kleinen Häuschen zu Hause fühlen. Der Hunger treibt uns raus. Es ist immer noch sehr heiß. Wir schlürfen also langsam voran, auf der Suche nach etwas zu essen. Da wir etwas früh dran sind, müssen wir entsprechend weit laufen. Auf dem Weg schieße ich das Foto des Tages. Wir finden in einem kleinen Container Platz und bekommen “G(round)-nuts-Sauce” – “Gemahlene-Nüsse-Sauce” mit Süßkartoffeln und Matoke. Ein Rezept, dass man unbedingt mal ausprobieren sollte! Auf dem Rückweg kamen wir an einem Fußballspiel und einem Park vorbei in dem wir die letzte Sonnenstunde mit Blick auf den Lake Victoria genossen, bevor wir uns in ein Bett kuschelten.
