Namibia-Rundreise: Tag 3

Aufstehen, alles zusammenpacken und los konnte es gehen. Einmal quer durch die Wüste. Es war wie in einem Geologie- oder Geographielehrbuch. Hügel im 100m-Abbstand, die diagonal wundervoll verschiedene Schichten Erde zeigen. Eine kurze Pipi-Pause später und schon kann es weiter gehen. Bei unserem nächsten kurzen Stop zeigt uns Oscar ein paar Quiver Tree, was quasi Aloe Bäume sind, die nur in Südafrika und Namibia wachsen. Allie entdeckt ein Insekt. Wir alle haben in unserem Leben noch nie einen so großen Käfer gesehen. Ich gehe zu ihm, halte meine Hand daneben und er klettert drauf. Er füllt meine komplette Hand aus. Als er anfängt an mir herum zu knabbern werde ich erst etwas ängstlich, da aber nichts weiter passiert, darf er bleiben. Ich schieße das Foto des Tages ohne zu wissen, was ich da auf meiner Hand habe. Die anderen lehnen ab. Es kommt noch ein zweiter vorbei, der sogar noch etwas größer ist und auch fieser drein blickt. Nach etwas überlegen, kommt auch er auf meine Hand und ist sogar deutlich ruhiger. Was für ein cooler Moment, ich muss unbedingt herausfinden, wie diese Käfer heißen. Unser Weg führt uns weiter über die geographische Linie “Tropic of Capricorn”, eine gedachte Linie ähnlich wie der Äquator, nur das hier der südlichste Punkt ist, bei dem die Sonne zur Mittagszeit exakt senkrecht am Himmel stehen kann. Ein schnelles Gruppenfoto mit dem Zeichen und dann muss es schon weiter gehen, da uns ein ganzer Bus voller Chinesen verfolgt. Nach insgesamt 5 Stunden Fahrt kommen wir endlich an der Küstenwüste an. Bei Düne 7 machen wir halt und essen das schlechteste Essen, das ich bisher in Afrika hatte. Da ich aber Hunger habe, esse ich es trotzdem und sogar noch einige Reste der anderen, da ich es ja auf den Tod nicht leiden kann, wenn man essen verschwendet. Ernähren tut es mich, auch wenn es schlecht zubereitet ist. In Walvis Bay, wollen wir für ein paar Flamingos an der Lagune anhalten. Schaffen es auch aber der Wind zwingt uns nach etwa 3 Minuten wieder in Auto. Das hält keiner aus. Es geht nur noch weiter nach Swakopmund. Mir wurde ja schon angekündigt, dass hier viele Deutschsprachige leben, aber dass ich das Gefühl habe, in eine deutsche Stadt hinein zu fahre, hätte ich nicht erwartet. “Bäckerei& Konditorei”, “altes Amtsgericht” oder “An der Mole”, alles auf deutsch. Und auch die Architektur, die Straßenführung, die Zäune, alles sieht deutsch aus. Das einzige, was nicht ins Bild passt, sind die Palmen. Wir checken schnell im Backpackers ein, bevor wir doch nochmal aufbrechen, um uns den Sonnenuntergang anzuschauen. Diesmal dicker eingepackt, rennen wir schnell die Düne nach oben. Heute ist es gefühlt viel schwerer als gestern. Die Muskeln brennen, aber es lohnt sich. Die Sonne verabschiedet sich über dem Meer und mit ihr gehen auch wir bald schlafen.

Die Nachforschungen haben ergeben, dass es gepanzerte Buschgrillen (engl. Mormon Cricket) waren, die eigentlich nicht wirklich Grillen sind. Sie können weder fliegen, noch sind sie giftig, aber sie können beißen.

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