Gott mit uns

Da wir gestern den nördlichen Strand ausgecheckt haben, ging es heute, richtig, in den Süden. Der Sand ist feiner, und die Wellen, im Gegensatz zur Tubes und Supertubes, eher Anfänger-geeignet. Dementsprechend sieht man viele Tauchschulen hier, die sogar eifrig am Sonntag trainieren. Die Sonne ist heute sehr stark und ebenso der Wind, deshalb geht es etwas geschützter, da wir auch noch etwas müde von der Nacht sind, in ein Restaurant in Strandnähe.  Leider das einzige, das geöffnet hatte, sonst wäre ich direkt wieder gegangen. Es lief Südafrikanischer Schlager in afrikaans und teilweise sogar deutscher. Wir haben uns versucht etwas hereinzufühlen. Immerhin das Essen war gut. Danach ging es wieder zurück und unsere Reise zur Endstation der Garden-Route begann. Raus aus der Stadt, war das schwierigste, bekamen wir aber doch irgendwann hin, als ein junges Pärchen mit Baby für uns umkehrte und uns weiter brachte, als sie fahren wollten. Zum Abschied schenkten sie uns noch einen Beutel Mandarinen ihrer eigenen Farm, drehten wieder um und ich stand baff am Straßenrand und Ed schoss das heutige Foto des Tages. Jetzt waren wir wieder an einer großen Hauptverkehrsstraße, wo die Autos an uns vorbei sausten. Meine Hand wollte ich noch behalten. Eine besorgte Frau ruft aus ihrem Auto, dass es hier nicht sicher sei, aber es war weit und breit kein Mensch in Sicht. Wir warteten weiter und wurden irgendwann von Grand und Andrew eingesammelt, die wussten, dass wir hier sind. Das junge Pärchen von vorher hatte sie gebeten uns mitzunehmen. Sie waren auf dem Weg nach Port Elizabeth, wie wir, denn dort gibt es die einzige chinesische Kirche der Region. Andrew stammt ursprünglich aus China und Grand hat eine chinesische Frau. Da Südafrika sehr christlich ist, geht Sonntag alles in die Kirche, oder eben fährt. Nachdem die beiden alles über uns wissen, erzählt uns Andrew seine bewegende Lebensgeschichte und füllt damit die gesamte Fahrt. Wir sind bewegt. Wir werden zu unserer Unterkunft in Port Elizabeth gefahren und zum Abschluss schließen wir alle unsere Augen und Andrew betet für uns. Er wünscht vor allem Ed etwas mehr Klarheit und Gelassenheit und Freude am Leben. Mir wünscht er Gesundheit und ganz viel Liebe für mich und meine Familie. Mir kommen die Tränen. Er hat so ein gutes Bild von uns in dieser kurzen Zeit bekommen, obwohl er die meiste Zeit während der Fahrt geredet hat. Er erkannt die Menschen. Wenn man ausblendet, dass jedes 2. Wort Lord ist, ist es wirklich sehr ergreifen und ich muss erstmal wieder zu mir kommen, nach dem 5 Minuten Gebet. Wir werden in unsere Unterkunft gelassen und planen noch schnell die nächsten Tage. Bevor es ganz dunkel ist, gehen wir im Sonnenuntergang nochmal auf die Straße, um unsere hungrigen Mäuler zu stopfen und uns seelisch und moralisch schon mal etwas auf morgen einzustimmen, denn wir haben beschlossen, ein Township zu besuchen. Wir werden erwartet und sind schon ganz aufgeregt.

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