
Getreu dem Namen des Nationalparks Tsitsikamma, was “viel Wasser” bedeutet, ging es heute an den Wasserfall, nachdem wir die letzten 2 Tage an der Stormsriver Mündung unterwegs waren. Frühs ging es los, wir wurden von 2 Äffchen auf Nachbars Hütte begrüßt und da wir im Süden an der Küste unterwegs waren und die Sonne hier über den Norden zieht, war alles noch schön nass und rutschig. Es dauert nicht lang, da müssen wir wieder über Steine kraxeln, riesige abgebrochene Felsblöcke, schwarz weiß mit orangefarbenen Flechten darauf. Das Meer bildet einen wunderschönen Kontrast dazu und der strahlend blaue Himmel sowieso. Uns rennen ein paar Dassies über den Weg und erst da bemerken wir die vielen anderen. Wir kletterten ein wenig herum, die Steine wechselten mal von kugelrund und glatt, nach scharfkantig in schwarz, auf Anti-Rutsch in orange. Der Weg führte uns mal durch den Wald und dann direkt wieder an der Küste entlang. Fast immer gab es zwei Möglichkeiten, eine Variante für Hoch- und Niedrigwasser. Waren die Lücken zu groß zwischen den Felsen halfen kurze Holzbrücken oder Treppen weiter. Wir kamen beim Wasserfall an und waren zu unserer Überraschung allein, da auch das eine beliebte Wanderung hier ist. Ein wenig Sonne, war auch für uns da, die aber immer und immer weiter zog bis sie für den Rest des Tages wieder hinterm Felsen verschwand. Wir hatten also den perfekten Zeitpunkt gewählt. Ed nahm ein Bad im eiskalten Wasser und ich machte ein paar Fotos und genoss den Augenblick bis andere Wanderer kamen. Die Kälte zwang uns in Bewegung also ging es bald wieder zurück. Diesmal im Affenzahn um uns aufzuwärmen. Wir kommen wieder bei der Höhle vorbei, die wir auf dem Hinweg links liegen gelassen haben. Diesmal gehen wir hinein. Sie ist sehr hoch und führt wie ein Tunnel schnurstraks gerade aus in den Berg hinein, verjüngt sich aber zunehmend. Die Stirnlampe kommt zum Einsatz. Der Geruch sticht langsam in der Nase. Fledermaus und Vogelsch… wir kommen gute 100m in den Berg hinein, bis eine riesige Pfütze, eher schon ein kleiner Teich uns den Weg komplett versperrt. Da wir nicht gut sehen, haben wir nicht wirklich Lust, hier Baden zu gehen. Wir kehren also wieder um und spurten weiter zurück. Und tatsächlich sind wir super schnell zurück. Wir überraschen die Dassies etwas, das eine läuft fast in mich hinein und rennt mit durchdrehenden Läufen wieder davon. Wir beobachten sie nochmal kurz und sich schon fast wieder auf festem Grund und Boden. Um unserem Motto heute nach gerechter zu werden, “viel Wasser”, springen wir in den viel zu kalten Pool. Hinein zu springen, hat eine Überwindung gekostet, durchzuziehen, den immer länger werdenden Pool bis zum Ende durch zu schwimmen, hat alle Kraft und Reserven gekostet. Ich habe sicher auch den gesamten Nationalpark unter-halten. Wer kommt nur immer auf so blöde Ideen? Ich richtig, ich selbst. Naja, diesmal ging’s gleich wieder in Wärme Kleidung und weiter zum Restaurant am Ende der Straße. Da wir unseren Aufenthalt um 1 Nacht verlängert haben, haben wir nicht genug Mahlzeiten, also müssen wir leider essen gehen. Kleiner Witz. Es ist natürlich ein Genuss und auch eine kleine Belohnung, da wir lange nicht mehr essen waren. Ed ist sehr eifersüchtig auf mein bestelltes Essen und auch mir schmeckt es sehr gut mein mit Cognac flambiertes Pfeffersteak mit Salat. Ich mit einem Cider, Ed mit einem Bier in der Hand, setzen wir uns danach auf die Felsen und lassen die letzten Sonnenminuten vergehen, während wir auf das Meer schauen und mich die Wellen etwas in Trance schaukeln. Mit der frühen Dunkelheit kommt auch wieder die Kälte und es folgt der dritte Badewannenabend. Wenn man sie hat, muss man sie auch nutzen, wir wärmen uns also abermals auf, ich schlafe mal wieder ein und als wir aus dem Bad kommen, finden wir einen spektakulären Sternenhimmel vor, da im Gegensatz zum vollen Blutmond gestern und Vollmond vorgestern, der alles ausleuchten, heute noch kein Mondaufgang war. Da es um 6:30 aber schon stockdunkel ist, sehen wir die Milchstraße klar und deutlich. Ein toller Moment bevor es wieder in die Hütte geht.