Tenikwa: Tag 3

Tier des Tages ist heute (Sulaki ausgesprochen), unser Leopard. Nachdem er entlang des Zauns ein paar Runden mit Ed auf und ab gerannt ist und sich danach im Gras wälzte und sein Leben genoss, schleckte er noch sein Gesicht und ich konnte einen guten Schnappschuss erhaschen. Immer gierig nach neuem Fleisch kann man ihm wirklich nicht über den Weg trauen, er hat nicht nur die höchsten Zäune, sondern auch noch einen Überhang, da er ein wahrer Klettermeister ist. Sein Gehege ist auch das einzige, in dem ich noch nicht gewesen bin. Es ist aber auch extrem groß mit einer Länge von locker 200 m. Davon können Tiere im Zoo nur träumen. Um all unseren Tieren Essen geben zu können, lernten wir heute die Hühnchen zu enthäuten und dann in Portionen zu schneiden. Die Marabus bekommen die Flügel getrittelt, die Löwen bekommen ein gesamtes Hühnchen, die Geparden die Brust und Beine, genauso wie Sulaki. Alles wird abgewogen und das meiste Fett entfernt. Die Meerkatzen bekommen ihr Fleisch wieder halb gegart, die Eulen bekommen die Hälse in kleine Stücken geteilt, der Mungo ein bisschen Fisch von den Pinguinen und so weiter und so fort. Danach wird gefüttert und die Portionen für heute Nachmittag in den Kühlschrank gestellt. Kira unser Sorgenkind-Gepard frisst immer noch nicht. Der Tierarzt lässt sich zu viel Zeit. Nachdem wir die Matten von den Pinguinen in ermüdender Schrubberarbeit mit Gartenschlauch sauber gebürstet hatten, durften die Matten in der Sonne trocknen und wir machten uns mal wieder in den Wald. Heute stand unser 2. Projekt an, dass ich mir habe einfallen lassen. Der Gepard bekommt einen neuen Steg, um in seinen Unterschlupf zu gelangen. Der alte ist zu steil und fast komplett durchgebrochen. Deshalb geht es mit der Säge in den Wald, wo wir uns unsere Bäume heraussuchen. Ed setzt die Säge an und kommt nicht voran. Er hatte noch nie eine manuelle Säge in der Hand. Ich zeige ihm an 2 Bäumen einige Kniffe und Tricks und nach ein wenig Herumprobieren klappt es dann halbwegs, was mich irgendwie stolz macht. Wir schleppen unsere Baumstämmchen heraus. Danach werden Messungen unternommen, ich leite das Team an, da ich eine Idee im Kopf habe und Martha und Ed mir zu vertrauen scheinen. Nachdem alles ausgemessen ist, wird alles gesägt. Ich improvisiere ein paar Sägeböcke und nach ein bisschen umher probieren, hat jeder seine optimale Position gefunden. Nachdem alles in seine Länge gesägt wurde, müssen die Stücken nur noch mit den 2 längsten Stämmen verbunden werden. Da die Nägel aus sind, wird geschraubt. Wieder gebe ich Ed die Möglichkeit, doch er wartet bereits auf meine Anweisungen. Es ist cool, dass ich ihm auf seiner Reise sägen und die Benutzung eines Akkuschraubers beibringen kann. Er ist überrascht, wie leicht alles bei mir aussieht und was er für Schwierigkeiten hat, die Schrauben in das Holz zu bringen und den Bit nicht völlig zu zerstören. Aber er lernt gut und hört sich meine Ratschläge gern an. Mir macht es Spaß endlich Mal wieder was zu erschaffen. Wir werden heute nicht fertig mit unserem Projekt, da die Fütterungszeit früher kommt, als erwartet. Das fast ganze Hähnchen über Sulakis Zaun zu werfen ist immer ein Drahtseilakt. Aber langsam bekommen wir den Dreh heraus. Langsam entdecken wir die Kniffe des Hähnchenwerfens. Jeder wird anders gefüttert und es gibt so viel zu lernen. Doch für heute haben vor allem die Hände erstmal genug gearbeitet. Morgen geht’s weiter.

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