Tenikwa: Tag 1

Als wir heute Morgen aufwachten, wussten wir noch nicht, was wir heute machen würden. 2 Optionen standen zur Verfügung. Wir mussten aber noch geduldig abwarten, bis wir eine Rückantwort bekamen und am Ende war es eine Zusage, was uns überglücklich machte. Wir schnappten also unsere Sachen, checkten bei “Wild Spirit” aus und machten uns los. Bevor wir uns zur Rehabilitations- und Auffangstation Tenikwa machten, besuchten wir noch einmal den Bauernhof und Hofladen auf dem Weg, um Lebensmittel für unser Abendessen und Frühstück am nächsten Tag zu holen. Nach dem Einkaufsbummel, war Ed so schlau, und fragte die Frühstücksgäste, wo sie hinfuhren. Die Antwort war perfekt. Ihr Zuhause war nur etwa 200 m von unserem Ziel entfernt. Nachdem sie gezahlt, ein wenig ihr Auto umgeräumt hatten und ich das Minzfeld des Bauernhofes halb abgeerntet hatte, da die Minze zu verschenken war, machten wir uns alle auf den Weg. Mit dem Auto brauchten wir nur 10 Minuten. Zu Fuß hätten wir fast 2 Stunden gebraucht. Wir wurden direkt bei Tenikwa abgesetzt und wurden freundlich in Empfang genommen. Nachdem die Papiere gelesen und unterzeichnet waren, stand unser Plan für die nächsten 7 Tage fest. Volunteering bei Tenikwa – Wildtier-Rehabilitations- und Aufklärungszentrum. Ich betreibe immer recht viel Internetrecherche bevor ich zu einer Auffangstation “ja” sagen kann, da die meisten heutzutage eher Zoos sind und man nur Geld machen möchte mit den Tieren, was mir absolut nicht gefällt. Tenikwa hat ein eigenes Krankenhaus, behandelt Tiere und wildert sie wieder aus und behält nur die Tiere in riesigen Gehegen, die in der Wildnis nie überleben würden, da sie entweder in normalen Haushalten, in Gefangenschaft oder in Zoos aufgewachsen sind. Nachdem wir also unsere Unterkunft für die nächsten 7 Nächte gezahlt hatten, konnten wir unsere Hütte beziehen. Direkt neben dem Löwengehege. Aber zunächst ging es erstmal auf eine Tour mit ein paar Touristen. Wir gingen zu oder sogar in die verschiedenen Gehege. Meerkatzen, Eule, Gepard, Leopard, Serval, Karakal, Löwen, Marabus, alles ist vorhanden. Ins Gehege der männlichen Servals können wir gehen, auch wenn sie schon recht hungrig sind. Einer so großen Katze, so nahe zu sein, ist schon nicht ohne. Ich frage unserem Guide und Tutor Löcher in den Bauch. Ich will alles wissen. Nachdem wir die Tour beendet haben, verabschieden wir die Touristen und beginnen mit der Fütterung. Jeder bekommt Hühnchen von einem nahegelegenen Supermarkt. Alles exakt portioniert. Die Meerkatzen bekommen das wenigste. Mit 100g halbgekochtem Hühnchen, sind sie zufrieden. Die Löwen bekommen mit 3,5 kg das meiste und wollen mehr. Dem Geparden können wir ins Gehege fassen, der Zaun ist 1 m hoch und bis 1 m nahe kommen, während für die Löwen extrem hohe mehrfach gesicherte Zäune gebaut wurden, die mit recht starkem Strom gesichert sind. Auch mit dem Leoparden ist nicht zu scherzen. Ich denke ich werde jeden Tag über ein spezifisches Tier von nun an schreiben, aber natürlich auch berichten, was wir sonst alles gemacht haben. Ich bin sehr aufgeregt. Heute sind mir schon einmal die Tränen gekommen, als die Löwen im Gehege hinter uns her rannten, weil sie so hungrig waren und wussten, dass wir ihr Abendessen bringen. Sie sind einfach so majestätisch. Kurz bevor diesem kleinen Sprint schaute mich Mkulu, der männliche Löwe direkt durch den Zaun an, was das heutige Foto des Tages sein musste. Er wurde in einem Zoo geboren und ist als dieser geschlossen wurde, da die Gehege zu klein waren, hierher gekommen. Nun ist er 10 Jahre alt, wiegt schlappe 250kg und lebt mit seiner Schwester zusammen. Nachdem alle Mäuler gestopft waren, machten sich alle in den Feierabend und Mkulu läutete diesen ein mit 20 minütigen Brüll-Konzerten. Als wir in unserer Hütte waren, die sich wirklich nur 20 m vom Gehege entfernt ist, konnte ich die Vibrationen spüren, die das Brüllen verursacht. Jedes Mal, wenn er wieder brüllte, konnten wir es kaum fassen. Mal sehen, wann er uns morgen früh weckt.

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