Mit einer gemeinsamen Yoga-Stunde fing alles an, mit der Idee durch Südafrika zu hitchhiken kamen wir ins Gespräch. Alle hielten uns für verrückt und jeder riet uns davon ab aber wir hatten beide den selben Plan. Warum also nicht gemeinsam reisen? Wir bekamen es hin, ein gemeinsames Startdatum aus Kapstadt heraus zu finden und dann ging alles los. Anfangs noch ganz locker, wenn es nicht klappt, trennen wir uns einfach wieder, wir kannten uns ja gar nicht. Anfangsschwierigkeiten waren eher jene, dass wir uns nie entscheiden konnten, was wir machen wollen oder kochen wollen, da wir beide recht experimentierfreudig und entgegenkommend sind, wollten wir immer dem anderen die finale Entscheidung lassen, womit wir aber nicht sehr weit kamen. Schnell stellten wir fest, dass wir als Reisepartner extrem gut zusammen passen. In 1,5 Monaten gab es nicht einen Streit. Stattdessen gab es viel Gelächter, Insider-Jokes und extrem viel dummes Gelaber. Abends hatte jeder immer etwas Zeit für sich am Telefon und ansonsten wären wir in diesen 1,5 Monaten so unzertrennlich, dass man nicht nur einmal dachte, wir seien verheiratet. Natürlich machten wir auch daraus einen Geck. Am Ende stellte sich das Hitchhiken von Kapstadt nach Port Elizabeth als alles andere als gefährlich heraus. Wir könnten durchweg gute Erfahrungen sammeln und irgendwann kannte jeder die Lebensgeschichte des anderen in und auswendig, wie ein altes Ehepaar. Ich bedanke mich für eine so harmonische Zeit. Ich weiß, wie schwer es sein kann, wenn man 24 h Tag um Tag aufeinander hängt und schätze es daher extrem. Wir haben hier eine Freundschaft fürs Leben geschlossen. Viele meiner Freunde von zu Hause kennen mich nicht so gut wie Ed nach 1,5 Monaten. Aber was soll man machen, wenn das Badezimmer im Raum keine Wand hat und es draußen zu kalt ist, um den anderen Weg zuschicken. Danke für alles, danke für die tolle Zeit. Wir sehen uns!



