
Wir hatten heute einen langen Weg vor uns. Der erste Teil der Strecke von Swellendam nach Oudtshoorn war meiner Meinung nach der schwierigste, aber wir waren noch nicht einmal zu Fuß auf die Straße nach Heidelberg abgebogen, da traten wir schon in Kontakt mit unserer ersten Mitfahrgelegenheit. Der Mann wollte gerade in sein Auto nach dem Tanken einsteigen, als ich zu Ed sagte, dass er aussieht, als würde er uns mitnehmen wollen und direkt danach sprach er uns auch an. Da es heute stürmen sollte, war er auf dem Weg zum Angeln und brachte uns bis zur nächsten großen Weggabelung. Hier warteten wir etwa eine Minute auf unseren nächsten Transport, der uns sogar weiter brachte, als er selbst fahren wollte denn auch er brachte uns zum nächsten Abzweig, den Tradouw-Pass. Hier wartete bereits unser nächster Transport. Wir hatten nicht mal Zeit unsere Rucksäcke abzusetzen, da stiegen wir schon wieder in den nächsten Pick-Up auf die abgedeckte Ladefläche. Pick-Ups werden in Südafrika umgangssprachlich Bakkies genannt, weil hinten – “in the back” alles mögliche transportiert werden kann. Wir bekamen also mal wieder eine Fahrt auf einem Bakkies und genossen die Aussicht durch die Langenberg-Bergkette. Kurz vor Barrydale wurden wir herausgelassen und standen an einer großen vielbefahrenen Straße. Die Polizei wollte uns gerade vom Platz verweisen, als eine Omi uns einsammelte. Sie fuhr nur ins extrem nahe gelegene Barrydale, aber irgendwie möchte sie mich. Sie legte total oft ihre Hand auf meinen Arm, während sie mit mir sprach und meinte zu mir: “Man kann sehr viel, in den Gesichtern von Menschen lesen.” und lächelte mich währenddessen an. Sie gab uns eine kleine Führung durch ihr Dorf und wir endeten wieder auf der großen Straße. Sie verschwand und wir wussten beide nicht richtig was geschah, als sie kurz darauf wieder kam und meinte, sie hätte eine Fahrt für uns für den Rest der Strecke gefunden. Ryan war ein Gast in dem Restaurant, neben dem wir angehalten hatten und wurde von unserer Omi gefragt. Wir stellten uns kurz vor und da er gerade mitten in einem Meeting war, entschieden wir, auch einfach hier Mittag zu essen und auf unseren Fahrer zu warten. Hitchhiken war wirklich nie einfacher und entspannter. Nah einer guten Mittagspause ging es weiter und wir fuhren für weitere 2 Stunden durchs Klein-Karroo, die Gegend hier zwischen den Bergen. Berge stets um uns herum. Anfangs waren sie noch grün bewachsen, doch nach und nach wird es immer trockener. Wir sehen ein paar Schimpansen entlang der Straße und ich entdecke eine riesige Herde Impalas mit 2 Zebras. Irgendwann kündigen die ersten Strauße an, dass wir bald ankommen werden. Oudtshoorn, die Hauptstadt der Strauße. Früher wurde hier viel mit Straußen, ihren Federn, den Eiern und so weiter gehandelt, deshalb Einstand hier ein Straußen-Mekka. Heute sind nur noch ein paar Farmen übrig aber es ist immer noch ein riesen Ding hier in Oudtshoorn. Von Ryan werden wir in unsere Unterkunft gebracht, die witziger Weise nur ein paar Häuser von seinem entfernt ist. Nachdem wir unsere Sachen abgelegt haben, gehen wir auch direkt wieder los, die Stadt erkunden. Im Supermarkt gibt es Straußeneier, Straußensteaks und Suppenfleisch zu kaufen. Natürlich gibt es auch wieder Trockenfleisch, also Straußen-Biltong. Überall werden verzierte ausgehüllte Straußeneier verkauft. Nur als Dekoration, als Kerzenlicht, wie auf dem heutigen Foto des Tages zu sehen oder als Lampenschirm. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. An der Straßenecke werden Staubwedel aus Strauße federn in sämtlichen Farben und Größen verkauft. Alles wird vor Ort per Hand hergestellt. In den nächsten Tagen wird mehr erkundet.