
Eigentlich sollte heute noch ein weiteres Tier in die Liste der “Hab ich schon mal angefasst” – Tiere aufgenommen werden. Deshalb ging es zum Sonnenaufgang raus aus dem Bett und ab zum Hafen. Parrie, der Stachelrochen, hat hier sogar sein eigenes Schild. Es ist eine richtige Attraktion hier. Nach Sonnenaufgang oder vor Sonnenuntergang soll man 1 Stunde Ausschau nach ihm halten. Angelockt wird er von den Fischerleuten, heute war allerdings im Hafen nichts los, wir starrten also nur auf den leeren Meeresboden. Wie gern hätte ich einen Stachelrochen angefasst. Beim Tauchen schwimmt man immer nur friedlich nebenher. Für wilde Tiere ist es ja auch eher nicht so schön angefasst zu werden. Parrie aber mag die Aufmerksamkeit und kommt immer wieder in den Hafen und ist hier zu einer kleinen Attraktion geworden. Am Strand geht es wieder zurück zur Unterkunft, wo wir uns noch ein bisschen die Zeit vertreiben. Die Besitzerin unseres derzeitigen Hostels hat gestern in Facebook gefragt, ob jemand zu unserem nächsten Ziel Swellendam unterwegs ist und uns eventuell heute mitnehmen kann. Als wir dann also eingesammelt wurden, stellte sich heraus, dass Chaniel, gar nicht nach Swellendam wollte, sondern uns einfach aus Gottesliebe hinfuhr und danach wieder zurück nach Hause fuhr. Was man gibt, kommt zu einem zurück, sagte sie. Auf der Fahrt unterhielten wir uns etwas und kamen den Bergen immer näher. Über Wiesen und Felder kamen wir nach 1,5 Stunden in Swellendam an, Chaniel setzte uns bei unserer Unterkunft ab und fuhr wieder zurück nach Struisbaai. Wir erkundeten ein wenig die Stadt und suchten uns von den vielen schicken Restaurants eines aus. Wir landeten im “Afrikan Prominence”, was erst vor kurzen eröffnet wurde. Stolz wurden wir herumgeführt bevor wir in eine kleine Afrikareise für sich selbst eintauchen durften. Alles begann mit einem Ingwer-Zimt-Rosmarin-Getränk. Um die Wartezeit zu überbrücken, bekamen wir eine spezifische Gesichtsmalerei aus der Xhosa-Kultur. Ed bekam die traditionelle Signatur des Königs “Stärke” und ich der Königin “Eleganz&Schönheit”. Vor dem Essen mussten wir uns noch einer Handwaschung direkt am Tisch unterziehen und dann kam das Essen. Ich kann nur sagen oh mein Gott. Diese Aromen. Ich freue mich das westliche Kap zu verlassen. Ich freue mich auf das nach und nach wilder werdende Afrika. Das Essen ist extrem lecker. Ich habe ein “Chicken Mozambique” und schlecke mir die Finger danach. Auch die Sättigungsbeilage, ich habe keine Ahnung was genau es war aber es schmeckte etwas wie Gerste mit frittiertem Mangold oder so ähnlich. Zum Dessert wurde ich noch zu einem Ingwer-Käsekuchen überredet, was sich aber auch alle Male gelohnt hat. Durch die Stadt ging es wieder zurück in die Unterkunft, die heute mal ein Pub mit ein paar Betten im oberen Geschoss ist. Ich komme mir heute also mal vor wie im Märchen “Das Feuerzeug”. Es ist ein ganz anderes Gefühl über einer Gastwirtschaft zu übernachten.