Von der Küste in die Berge

Als die Augen heute morgen auf gingen, strahlte das Gemüt. Der Sturm von gestern hatte sich verzogen und die Sonne war wieder am Strahlen. Ein super Tag also, um in die Natur zu gehen. Ed und ich machten uns erstmal an die Küste, wo wir direkt auf das erste unerwartete Event trafen. Es brauchte etwas Zeit, bis wir begriffen, was hier los ging und ein Läufer rannte auch in Ed hinein, aber nachdem ich Radfahrer und Läufer mit Startnummern sah, tippte ich auf einen Triathlon. Eine Helferin, gab uns Auskunft und bestätigte meine Aussage. Im “Race 2 Hermanus Triathlon” wird im Hafen geschwommen und an der Küste entlang gejoggt und geradelt. Hier ist heute ordentlich was los. Wir gehen entlang des Cliff Paths Stück für Stück immer weiter. Halten immer wieder an, um nach Walen Ausschau zu halten aber die Waldsaison fängt bald erst an. Wir haben also ein wenig Pech. Der Weg ist trotzdem super schön. Das Wasser prallt voller Wucht vor die Klippen. Auf dem Weg sehen wir einige Dassies, wie sie entweder vor uns in den Büschen verschwinden oder etwas weiter weg, sich in Sicherheit auf dem Felsen sonnen. Heute habe ich mir aber als Ziel gesetzt, einen Pavian zu sichten. Nachdem wir so viele Dassies gesehen haben, sage ich scherzhaft: Okay, 25 Dassies zählen als ein Pavian. Pro Person, die uns begegnet werden wieder 5 abgezogen. Daraus wird keine Rechnung. Ein Wal lege ich auf 100 Dassies fest. Wir müssen also doch eher einen Wal sehen. Wir halten bei einem Herrn an, der sich eine Bank mit super Aussicht geschnappt hat und seit einer halben Stunde hier sitzt. Er berichtet uns, 2 Wale gesichtet zu haben. Wir sollten also auch mal still sitzen und beobachten. Aber heute nicht, heute wollen wir laufen. Der Blick streift trotzdem die ganze Zeit über das Meer, um nach einer Fontäne eines Wals Ausschau zu halten. Heute scheint zwar die Sonne, aber es ist trotzdem Recht kühl. Das Meer dauerhaft zu unserer Rechten zu haben, lässt in Ed den Wunsch aufkommen, trotzdem ins Meer zu springen. Wir halten also an einem der vielen Strände an, wo er kurzer Hand Freundschaft mit 4 kleinen Jungs schließt, die “Wasser ist Lava” spielen und immer vorm Wasser wegrennen. Danach geht es weiter. Nach etwa 6 Kilometern, ist der Küstenwanderweg zu Ende und wir landen bei einem Restaurant direkt am Strand. Da wir beide schon ordentlich Hunger haben, setzen wir uns in die erste Reihe und genießen die Zeit. Nachdem wir Energie getankt haben, können wir uns von der Küste ab- und den Bergen zuwenden. Bereits im Dorf, geht es etwas bergauf. Wir brauchen nicht lang, haben den Ort passiert und sind wieder in der Natur. Der schmale Wanderweg steigt allmählich nach oben. Die Sicht auf die Bucht uns Hermanus wird immer besser. Jetzt ist uns auch wieder richtig warm, nachdem wir ein paar Höhenmeter gemacht haben. Ich sehe einen super Aussichtspunkte und bin ganz gespannt, dort anzukommen und bitte Ed hier zu warten und von mir von dort aus, ein Bild zu schießen. Als ich dort ankomme, kreischt es unterhalb von mir, meine Aufmerksamkeit ist geweckt, ich schaue und es sind sicher 20 Paviane. Ich schreie zu Ed, er macht schnell ein paar Fotos und nimmt dann seine Beine in die Hand. Sie sind zwar Recht weit weg, da wir aber von oben auf sie drauf schauen, können wir sie super beobachten. Ein paar von ihnen sind riesig, selbst aus der Entfernung und ein paar scheinen gerade so allein unterwegs sein zu können, so klein sind sie. Weiter geht es, der Weg wird immer schmaler und steiler. Jetzt müssen wir wieder genauer hinschauen, wo wir hintreten. Wir biegen um die Ecke in ein Tal und haben Sicht auf den ersten Damm der “Drie Damme” – “Drei Dämme”. Umso näher wir kommen, umso spektakulärer wird es aber er Schein Recht leer zu sein. Das dunkel gefärbte Wasser steht in Kontrast zu den orangefarbenen Felsen. Da noch 2 Dämme vor uns liegen, geht es direkt weiter. Entlang des schmalen Wanderweges über Stock und Stein, jetzt wandern auch die Hände wieder mit. Gar nicht lang und wir sind beim 2. Damm. Hier ist die Staumauer deutlich schmaler, was uns dazu bewegt, nach Adrenalin suchend, darauf zu gehen. Ed hat ziemlich Angst, mich stört es überhaupt nicht. Die Mauer ist solide. Ein abfallender, rutschiger, schmaler mit Schotter oder gar Sand auf Stein beschaffen er Wanderweg, macht mir deutlich mehr Sorgen. So unterschiedlich kann es sein. Hier scheint der Wasserstand höher zu sein. Ein paar Fotos später und die Kletterpartie geht weiter bis zum letzten Damm. Der kleinste von allen dreien, ist schon super grün im Umfeld. Der Wanderweg hört hier auf, also müssen wir umdrehen. Es ist einfach unglaublich, wie schwarz das Wasser ist. Auf dem Rückweg eröffnet sich die Sicht und ich schieße das heutige Foto des Tages mit der hinter dem Berg verschwindenden Sonne. Damit wir nicht im Dunkeln ankommen, nehmen wir wieder etwas die Beine in die Hand und steigen ab. Schon bald kommen wir wieder in Hermanus an, müssen nur noch durch die schmale aber langgestreckte Stadt ans andere Ende laufen. Im Supermarkt, wird noch etwas zum Abendessen gekauft und als wir wieder herausgehen, ist es bereits dunkel. Die Straßenbeleuchtung ist an. Die Stadt ist wie bei uns zu Weihnachten mit Lichtern geschmückt, nur dass es Meeresmotive und vor allem Wale sind. Eine große Lichtinstallation mit 2 Wahlen heißt die Autofahrer Herzlich Willkommen in Hermanus. Als wir in unserem AirBnb ankommen, meint James unser Gastgeber nur, dass er kurz davor war, die Polizei zu rufen. Wir waren am Ende 9 Stunden außer Hause und bis auf die Mittagspause, die ganze Zeit auf den Beinen. Heute war wieder ein Tag, der sich nach mehreren angefühlt hat. Wenn man am Ende des Tages auf die Bilder schaut und sich denk, an welchem Tag habe ich das nochmal gemacht und es war erst an diesem Morgen.

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