
Ein kleiner Abschied stand heute bevor. Nachdem wir uns in unserem Hostelzimmer alle recht gut eingelebt haben, verteilten wir uns heute etwas mehr in der Stadt. Es gab noch ein letztes gemeinsames Frühstück und dann sorgten die unfreundlichsten Hostelmitarbeiter, die ich je kennen gelernt habe dafür, dass wir auch ja rechtzeitig auschecken. Dean fällt der Abschied am schwersten, aber ich weiß, dass wir uns noch öfter sehen werden, da er vom Hostel aus arbeitet und ich ja noch ein bisschen hier bleiben werde. Ich wechsle nur das Stadtteil. Ab heute habe ich einen Couchsurfer, bei dem ich übernachten darf. Da wir schon seit längerem in Kontakt stehen, überlässt er mir die Wohnung, obwohl er einer spontanen 2-tägigen Motorradtour zugestimmt hat. Der Uber bringt mich von Greenpoint nach Vredehoek. Auf dem Weg schieße ich das heutige Foto des Tages. Für einen Europäer mag es ganz normal sein, dass es eine Müllabfuhr gibt. In Afrika oder auch in vielen Ländern Asiens gehört das aber noch zum Traum. Das Kapstadt aber gefühlt nicht zu Afrika vom Standard gehört, gibt es neben einer Müllabfuhr sogar noch Non-profit-Unternehmen, die zusätzlich noch helfen, die einzelnen Stadtteile, noch sauberer zu halten. 4 Arbeiter der CCID (Cape Town Central City Improvement Distrikt) waren heute mit ihren Wägen unterwegs auf der Straße und ich konnte aus dem Uber heraus meinen etwas außergewöhnlichen Schnappschuss landen. Als ich ankomme, begrüßt mich Handré, während er gerade mit einem Kumpel in seiner “Männer-Garage” voller Fallschirme, Motorradklamotten, Kite-Surfing-Equipment, Tauch-Ausrüstung, Kletterseilen, Campingkram und Paintball-Ausstattung alles für die bevorstehende Tour heraus sucht. Es fehlen die Motorradstiefel. Wir stellen alles auf den Kopf. Nicht nur die Garage sondern auch die Wohnung. In einer Stunde kenne ich mich komplett in seiner Wohnung aus, kenne den Inhalt einer jeden Schublade und weiß, wo jedes Staubkorn liegt. Die Stiefel finden wir am Ende trotzdem nicht, also werden Wanderschuhe angezogen. Wir verabschieden uns und ich habe die Wohnung für die nächsten 2 Tage für mich. Da es heute ständig regnet, bleibe ich drinnen. Es ist schön, nach den letzten Tagen im Hostel, mal wieder etwas Zeit, nur für mich allein zu haben. Ich mache Yoga, höre Musik, genieße die Aussicht aus meinem Fenster und den Sonnenuntergang hinter dem Lions Head, den ich am Montag bestiegen habe, lese ein paar Südafrika Reiseführer, schaue einen Film und sehe als es dunkel ist, dass der Tafelberg angestrahlt wird, da sich die Wohnung quasi direkt daneben befindet. Kurz gesagt, ich genieße einfach die Ruhe für den Rest des Tages.