
Morgens ging es raus. Heute stand mal wieder Yoga auf dem Plan. Eigentlich wollten wir an den Strand, da es aber regnete, blieben wir im Hostel. Den anschließenden Sprung ins kalte Wasser wollten wir uns aber trotzdem gönnen, also fuhren wir gemeinsam mir dem Hostel-Kleinbus zu den Tidal-Pools. Als alle entkleidet waren, durften wir nicht mehr all zu lange warten, da es so ziemlich kalt draußen war. 1, 2, 3 und ich bin die erste, die sich hineintraut. Die anderen sind motiviert und folgen. Die Wassertemperatur beträgt zwischen 6-8°C, ich drehe also direkt nach meinem Kopfsprung wieder um. Zitternd fühlt sich die Luft jetzt viel wärmer an. Schnell umziehen, zurück zum Hostel frühstücken und dann geht es auch schon wieder los. Ich fahre mit Sebastian, Nina und Wiebke aus Deutschland ins Landesinnere. Da Sebastian einen Mietwagen hat, brauchen wir keine viel zu teure Tour buchen. Aus Kapstadt heraus, haben wir direkt die Berge vor uns und kämpfen uns auch schon nach oben. Durch die Berge durch. Wir sind von allen Seiten mit Bergen umgeben und können es kaum glauben in Afrika zu sein. Die Berge sind rot gefärbt. In der Ferne wird es etwas flacher und die ersten Weinfelder der Region Stellenbosch werden sichtbar. An den Straßenrändern stehen einzelne Leute mit je einer Kiste Weintrauben in der Hand und rennen uns fast hinterher, um sie zu verkaufen. Plötzlich, was ist dass denn da vorn auf der Straße? Wir kommen näher und können es endlich erkennen, riesige Paviane. Sie werden kurz gefilmt und wir fliegen weiter über die extrem guten Straßen. Wir kommen im Aquila-Reservat an. Unsere Namen werden gecheckt, gut, dass wir uns vorangemeldet haben und wir dürfen parken. Wir sind in einer ziemlich schicken Lodge angekommen, bekommen Wein aus der Region zur Begrüßung und dürfen uns am Buffet bedienen, bis alle da sind und wir mit unserer Safari beginnen können. Wir sind wie auf Wolken. Das Essen ist der Hammer. Der gezahlte Preis hat sich jetzt schon gelohnt. Wir können es kaum fassen. 16 Uhr geht es mit unserer Safari los. Wir betreten das 10.000 ha große Gelände mit einem Safari-Truck. Die ersten Tiere warten nicht lang. Nach nicht mal einer Minute warten die ersten Elefanten. Ich hatte vergessen, wie groß die afrikanische Variante ist. Sie fressen, was sie 22 Stunden eine Tages machen müssen. Manchmal müssen sie dafür bis zu 24 km am Tag laufen. Sie berieseln sich mit Erde, um der Hitze Einhalt zu gebieten. Auf der anderen Seite des Wagens stecken ein paar Strauße die Köpfe in den Sand. Weiter geht die Fahrt und schon bald taucht eine Giraffe auf. Etwas entfernt sehen wir das Junge, das aber auch schon so groß, wie unser Truck ist und als wir um die Ecke biegen, finden wir auch noch den dazugehörigen Vater. Da wir in einem privaten Reservat sind, haben die Giraffen etwas Schwierigkeiten, denn hier wachsen natürlicherweise keine Bäume. Sie müssen sich also an Sträuchern satt essen, was gefährlich für die Langhälse sein kann. Nur 7 Minuten über Kopf und der Blutdruck ist so hoch, dass sie sterben. Etwas weiter entfernt sehen wir auch schon ein paar Zebras, Gnus und Antilopen. Ein wenig ist es wie im Zoo, all Tiere halten sich nur in einem Gebiet auf, obwohl sie so viel Platz haben. Aber da wo das Wasser ist, sind auch die Tiere. Die Breitmaul-Nashörner mit einem Gewicht bis zu 3,5 t bekommen wir also auch bald zu Gesicht. Leider wurden die Hörner von Wilderern, die auf das Gelände eingedrungen waren, gekürzt. Heute lerne ich außerdem, dass sie nur eine Sicht von 6 m haben, dafür aber extrem gut hören und riechen können. Hier im Reservat haben sie aber keine Feinde zu befürchten, denn die Fleischfresser haben ein eigenes Abteil hier. Wir müssen also nochmal 2 riesen Tore durchfahren und heute haben wir Glück. 3 Weibchen und ein Männchen liegen direkt neben der Zufahrt. Sie entspannen, denn im Gegensatz zu den Elefanten schlafen sie 20 h am Tag. Sie schlecken sich gegenseitig ab und entspannen wieder. Wir verlassen den Raubtierbereich wieder. Die Aussicht ist spektakulär. Die Sonne geht langsam unter, wir kommen nochmal an einer Herde Nashörner und Zebras vorbei und dann wird nochmal Gas gegeben. Unser Guide hat ein Hippo entdeckt. Als wir ankommen, können wir nur noch die 3 Hintern sehen, wie sie vom See in den Busch ziehen, um in der Nacht zu grasen. Ein paar Meter weiter und wir sehen eine Nashornfamilie vor dem See. Ich schieße das Foto des Tages. Was für ein perfekter Abschluss. Danach wird es schnell dunkel und wir beenden unsere Tour. Ich bin so glücklich, dass alle drei von mir eine dicke Umarmung bekommen. Jetzt müssen wir nur noch sicher ins Hostel finden und dann ist der Tag auch perfekt. Obwohl, noch besser, da als ich ankomme, Dean für uns beide Abendessen gekocht hat. Ich bin so dankbar und falle am Ende geschafft ins Bett und bin nicht mehr fähig mein Tagebuch zu schreiben.