Willkommen in Afrika

Pünktlich mit dem Sonnenaufgang starten wir mit dem Sinkflug. Wir steuern Luanda in Angola an. Als sich die Flugzeugtür öffnet, kommt mir eine Brise entgegen, diese Luft kenne ich. So reine Luft. Nach Südamerika ist selbst die Flughafenluft sauber. Unglaublich eigentlich. Da ich noch umsteigen muss, setzte ich mich wartend in den Flughafen und schon bald gibt es den ersten afrikanischen Stromausfall. Nach 10 Minuten ist alles wieder geregelt, aber es hält nicht lange an. Der 2. und 3. Stromausfall sind deutlich länger und so kommt es, dass ich nicht ablesen kann, von welchem Gate mein Anschlussflug geht. Im Dunkeln beschließe ich alle Gates abzulaufen. Eine Frau spricht mich an: Du willst nach Kapstadt? Sie boarden schon! Und sie verweist mich auf das entsprechende Gate. Ohne sie auch nur angesprochen zu haben, hilft sie mir. Gottseidank. Sonst hätte ich es vermutlich verpasst. Alles wird doppelt und dreifach per Augenprinzip kontrolliert. Insgesamt 5 mal muss ich meinen Boarding-Pass zeigen auf dem Weg vom Flughafen ins Flugzeug. Aber dann habe ich keinen Sitzplatz und es kann losgehen.wir fliegen von Luanda nach Kapstadt und auch diesmal habe ich wieder die gesamte Reihe für mich. Nach einem späten zweiten Frühstück schaue ich erst etwas aus dem Fenster. Namibia sieht wirklich abgefahren aus von oben. Wie eine Marslandschaft. Völlig leblos. Trotz viel Wasser, aber das Wasser ist entweder weiß, knallgelb, orange oder rot gefärbt. Der Boden auch eher rötlich. Irgendswann tue ich es allen anderen Fluggästen gleich und mir fallen die Augen zu, da die Nacht viel zu kurz war. Jedes Mal wenn ich aufwache, schrecke ich auf, schaue aus dem Fenster und freue mich. Als der Tafelberg sichtbar wird, weiß ich, wir sind gleich da. Alles verläuft reibungslos. Selbst mein Visum bekomme ich ganz einfach mit Ankunft wie in Südamerika Bus zu meinem gewünschten Termin in meinen Pass gestempelt. Jetzt fehlt nur noch der Weg vom Flughafen in mein Hostel. Ich finde keinen Ausgang, der Taxifahrer erzählt mir, es gibt keinen für Fußgänger. Das Bussystem funktioniert im Moment auch nicht. Also stimme ich einem normalen Taxi zu. Er verrät mir keinen Preis, da er mir versichert, alles sei mit Taxa-Meter. Ich steige in einen BMW ein und staune, wie reich die Stadt ist und werde zum Hostel gefahren. Ich soll 1800 Rand zahlen, was umgerechnet 80€ sind, führ eine 15 minütige Fahrt. Mir bleibt keine Möglichkeit. Ich würde Astreine verarscht. Noch keine Stunde hier und schon abgezockt. Dass wird in Afrika öfter auf mich lauern. Jetzt bin ich nochmals mehr sensibilisiert. Die Laune ist nun aber im Keller. Auch das Hostel schafft es irgendwie nicht, das zu verbessern. Ich fühle mich völlig fehl am Platz. Durch reinen Zufall setze ich mich aber neben jemanden, wir hängen für 2-3 Stunden am Handy und haben ab und zu kurzen sympathischen Blickkontakt und als sich 20-30 Mädels im Alter von 18-25 Jahren versammeln und sich beginnen auszutauschen, kann sich mein Gesicht nicht mehr zusammenreißen und Dean rettet mich aus der Situation und fragt, ob wir in den Nebenraum gehen und quatschen wollen. Das hat das Eis gebrochen und von da an, haben wir uns super verstanden und über sämtlichen Quatsch gelacht. Natürlich ist Dean Südamerikaner und auch aus Eswatini. Irgendwie zieht es mich immer zu den Einheimischen hin. Mit den anderen Touristen aus dem Hotel verbindet mich nicht so viel. Wir gehen mit einer Tasse Wein vor das Hostel und treffen noch auf andere Einheimische Freunde von ihm und verquatschen dort den gesamten Abend bis um Mitternacht.

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