
Ich nutze die letzten Tage vor meinem Flug nach Afrika nochmal aus, um mich seelisch und moralisch komplett auszuruhen, das heißt, ich schaue mir nichts neues mehr an. Das geht hier in Campinas aber auch sehr gut, da es tatsächlich nicht wirklich was zu sehen gibt. Ich ruhe mich also körperlich aus und verdaue die restlichen Erinnerungen an Südamerika. Mein Auto wurde heute vom Zoll wieder freigegeben, mein Anwaltsfreunde Fernando hat es wirklich geschafft. Ich werde es aber nicht abholen, zu viele schlechte Gedanken und Gefühle steigen in mir auf, wenn ich nur daran denke. Ich kann heute also wirklich mit allem abschließen und mit Neuem anfangen. Ich verbringe also schon mal den halben Tag damit, meine drei Nächte im Kruger-Nationalpark herauszusuchen und zu reservieren. Für mich bin ich früh dran, aber es ist schon fast alles vergeben, weshalb es so lange dauert, bis ich was passendes gefunden habe. Ellen und Alan sind am arbeiten. Alan ist im Homeoffice und wir machen gemeinsam Mittag. Ellen kommt erst am Abend zurück, als ich gerade aus dem 17. Stockwerk, ja die beiden wohnen ganz oben, das heutige Foto des Tages schieße. Wir verquatschen uns auf der Couch und fahren danach ins Zentrum in den Irish Pub, wo es heute eine Art Party gibt. Nach 35 Reales sind wir drin. Die Bude ist super voll, aber von außen haben wir einen freien Tisch gesehen, wir drängen uns also durch die Massen und tatsächlich ist er noch frei. Bevor wir mit der Wimper zucken können, spricht uns der erste Kellner mit vollem Tablet an, ob wir eine Pizza haben wollen. Heute gibt es Pizza All-you-can-eat. Vir schnappen uns also beide eine und bevor sie leer ist, kommt die nächste Runde und so weiter und so fort. Es ist wirklich ein witziges Bild. Das Restaurant wird völlig zweckentfremdet. Überall stehen Leute und quatschen, genießen die Zeit, während sich hier und da ein Kellner mit kleinen Pizzen durch die Gegend schiebt. Während wir uns wie immer super gut unterhalten, vergehen 2 Stunden und wir haben nebenbei viel zu viel Pizza gegessen. Nebenbei spielt eine Life-Band und die Leute fangen an mitzugrölen. Jetzt ist es auch Zeit für Dessert-Pizzen. Eigentlich schon viel zu voll gefressen, aber für ein Dessert ist ja bekanntlich immer Platz. Wir hören uns noch ein paar Lieder an und fahren dann aber auch wieder nach Hause. Ellen ist müde und bei mir hat heute mein anderes Ohr angefangen weh zu tun. Also ist ausruhen statt feiern angesagt.