
Iguazú bedeutet in Guaraní so viel wie großes (guazu) Wasser (I) und wie sicher fast jeder weiß, gibt es hier eines der Naturweltwunder, die Wasserfälle. Aber, halt! Richtig, da war ich vor etwa einem Jahr schon, aber Anna wollte sie unbedingt sehen, also bin ich nun nochmal hier. Da es hier nicht nur Wasserfälle zu sehen gibt, habe ich genug anderes zu tun. So ging es direkt heute morgen an einen Zipfel von Argentinien, an dem der Rio Iguazú, der Brasilien von Argentinien trenn, in den Rio Paraná fließt, welcher hier die Grenze zwischen Paraguay und Brasilien, als auch die Grenze zwischen Paraguay und Argentinien bildet. Auf dem heutigen Foto des Tages sieht man also, wie ich auf argentinischem Boden stehe und sich zu meiner linken Paraguay und zu meiner rechten Brasilien befindet. Grenzen sind schon immer etwas komisches, gerade wenn es nur eine gedachte Linie auf Asphalt ist, da fällt es hier schon deutlich einfacher das Konstrukt von Territorien zu begreifen. Nachdem ich also meine 50 verschieden Fotos geschossen hatte, schlenderte ich entlang des Rio Iguazú flussaufwärts entlang der schönen aber kurzen Costanera. Nachdem Regentag gestern, gab die Sonne heute wieder alles, was sie zu bieten hatte. Mit dem Boot konnte man hier nach Paraguay übersetzen. Aber heute entschied ich mich noch dagegen. Ab und zu hörte ich schon ein paar Paraguayos reden. Ich muss mich jedes Mal so zusammenreißen nicht zu lachen, weil sie einfach wie Inder klingen, die Spanisch sprechen. Grenzen machen also selbst in Südamerika einiges aus. Mein Spaziergang führte mich noch ein Stück an der Küste unter Palmen und Bananen weiter, bevor ich in die Stadt einbog. Ich holte mir im Yerba-Mate-Club ein Mate-Alfajor ab und ging ins Hostel von Anna, auch wenn Anna gerade gar nicht da war. Sie hatte allerdings mein Bild an der Rezeption hinterlegt, was ich weiter malen wollte, sie aber noch in ihrem Gepäck hatte. Außerdem nutze ich etwas aus, mal WLAN zu haben. Ich machte also eine Snackpause draus, verköstigte das Alfajor und war begeistert. Ein großer Spaziergang durch den Rest der Stadt und ich war wieder in meiner Couchsurfing-Unterkunft. Nach ein paar Meilen auf der Uhr, hatte ich es mal wieder geschafft eine weitere Hose durchzulaufen, die direkt von der Omi des Hauses auf einer guten deutschen Singer-Nähmaschine repariert wurde. Jetzt konnte ich mich ausruhen und setzte mich an mein Bild. So verstrich die Zeit und ich ging am Ende tiefenentspannt ins Bett.