
Tag 6 in Yunguyo und ich darf mich noch viel mehr wie zu Hause fühlen, nachdem mich Johan heute ganz lieb gefragt hat, ob ich Klamotten waschen, einkaufen und kochen kann. Da es mir wieder halbwegs gut geht, habe ich natürlich zu allem ja gesagt. Ich wusch also erstmal unsere Kleidung einschließlich seiner Bauarbeiterklamotten von Hand, was echt eine Drecksarbeit war und ging danach endlich Mal auf eigene Faust aus dem Haus raus, nachdem ich mich es die letzten Tage noch nicht getraut hatte, da ich noch zu wackelig auf den Beinen war. Auf dem Einkaufszettel standen Obst, Joghurt, ein bisschen Gemüse und Salsichas (Würstchen) fürs Abendessen. In Orten mit einem Supermarkt ist das einfach, aber in den Dörfern Südamerikas gibt es sowas nicht. Bevor ich also jeden Tante-Emma-Laden abklapperte, ging ich zielstrebig zum Markt. Auf dem Weg schoss ich das heutige Foto des Tages. In einer Straße gab es nur Läden, die die Röcke für Cholitas verkaufen. Da mir das Bild gefiel und ich den Eindruck interessant fand, hielt ich es für euch ebenso fest. Ein wenig weiter und ich war auf dem völlig unübersichtlichen Markt. Ohne mir lange einen Überblick zu verschaffen steuerte ich zum ersten Obststand, ging dann wahllos weiter über den Markt und fand tatsächlich alles außer am Ende den kürzesten Weg aus dem Labyrinth heraus. Da die Sonne ordentlich knallte, setze ich mich, als ich wieder “Zuhause” war auf die Dachterrasse, laß ein wenig, telefonierte etwas und kochte danach meinen ersten peruanischen Kartoffeln und machte einen klassisch deutschen Kartoffelsalat daraus, über den sich Johan am Abend sehr freute. Es wird Zeit, dass ich Yunguyo bald verlasse, sonst komme ich mir wirklich vor wie eine Hausfrau.