
Tag 5 in Yunguyo verlief wieder Recht ruhig, ganz viel ausruhen, Nase putzen, ein wenig Essen und dann bekam ich sogar einen Krankenbesuch vom Karneval. Ich setzte mich also ans Fenster, schaute dem gesamten Treiben von oben zu und ziemlich oft winken mir die Einheimischen nach oben. Als Johan Feierabend hatte, gewitterte es, wir trauten uns trotzdem aus dem Haus, damit ich wenigstens einmal am Tag herauskomme. Da es kalt war, gab es erstmal ein Heißgetränk namens Emoliente, aus verschiedenen Sirups, wie Alfalfa, Zitrone, Flachs zusammengemischt, mit Tee aufgegossen und direkt am Straßenrand heiß genossen. Danach ging es weiter auf den Markt durch die dunklen nassen Gassen. Am Markt angekommen, herrschte, da es schon spät abends war, Feierabendstimmung. Die Straßenhund tobten sich an einem riesigen Stück Fleisch aus, was scheinbar am Tag nicht verkauft wurde, ein Mädchen mit Plastiktüten-Superheldenumhang rannte uns fast über den Haufen während wir versuchten im Slalom den tiefen Pfützen auszuweichen. Ein wunder, dass die Fische, die auf dem Boden lagen und noch zum Verkauf angeboten wurden, nicht davon schwammen. Die würde selbst ich nicht mehr essen wollen. Irgendwann fanden wir dann das, wonach wir Ausschau hielten, Brot und Käse und am Ende noch einen Api. Plötzlich leerte sich das gesamte Plastikdach als Wassersturz auf uns aus und wir hatten ordentlich was zu lachen. Ich bin doch immer wieder beeindruckt, wie viel es von nur einem so kurzen Marktbesuch in Südamerika zu berichten gibt.