
Auch heute ging es wie immer früh aus den Federn. Wie gestern bekomme ich im Austausch gegen viele gute Bilder und Videos vom heutigen Tage eine kostenlose Tour. Auf den letzten Pfiff werde ich noch eingesackt und schon geht’s aus Cusco heraus. Der erste Stop des heutigen Tages lautet Chinchero. hier lernten wir uns alle erstmal kennen und konnten die Beine etwas vertreten, während wir noch recht müde über die Inka-Stätte schlenderten. Im gleichen Dorf ging es auch direkt in eine kleine süße Fabrik hinein, in der wir lernen, wie ganz traditionell aus der dreckigen Alpakawolle, zunächst durch Waschen mit Inka-Seife, eine Pflanze, die auch Sarta genannt wird, spinnen und anschließendem Färben mit den verschiedensten Dingen, schlussendlich fertige Wolle wird. Mónica, welche auf dem heutigen Foto zu sehen ist, hat uns alles genau erklärt und mir im Anschluss noch einige neue Englischworte für ihren Sprachschatz entlockt, während ich ihr ein Tuch abschwatzte und von ihr lernte, wie ich es auf ganz traditionelle Weise über meine Schultern lege, um es als Transportmittel zu nutzen. Beide waren somit glücklich und die Tour ging weiter zu den Maras, den Salzterrassen der Inka. Noch heute bauen hier 450 Familien aus der Umgebung während der Trockenzeit Salz ab, welches aus einer uralten Salzwasserquelle aus dem Berg stammt. Das Wasser wird in kleinen Kanälen in die terrassenartig angelegten orangefarbenen Becken geleitet, auf denen weiße Salzkristalle in der Sonne funkeln. Nach 2 Wochen Sonnenbestrahlung kann das Salz abgebaut und wird im nahegelegenen Örtchen weiter vertrieben. Nach einem kleinen Einkaufsbummel ging es dann auch wieder archeologisch weiter nach Moray. Hier gibt es 3 kreisrunde Krater, die wie bei den Inka typisch in Terrassen in die Tiefe gehen. Somit würde auf jeder Terrasse ein eigenes Klima erzeugt und Experimente zur Akklimatisierung von Pflanzen wurden durchgeführt. Ganz unten ist es noch warm und trocken. Jedes Jahr kam ein neuer Samen dann eine Terrasse weiter nach oben und als er dann oben ankam, hätte man eine Kartoffel oder einen Mais für die Berge entwickelt. Unglaublich diese Kultur. Auch das Geheimnis, wie die Terrassen gebaut wurden, konnte heute gelüftet werden. Zunächst wird eine Mauer gebaut und wenn diese fest steht, wurde von unten nach oben große Steine, Schutt, Sand und Humus eingefüllt. Und voila, fertig ist die Terrasse. Super cool, wie ich finde. In Ollantaytambo gab es dann für die meisten die letzte Inka-Stätte zu besichtigen, bevor sie sich von uns getrennt haben, um mit dem Zug weiter nach Machupicchu zu reisen. Für mich war hier, am kleinen Machupicchu, so stelle ich es mir jedenfalls vor, noch nicht Schluss. Es ging wieder zurück. Von einem Ende ans andere des Valle Sagrada nach Pisac. Das Valle Sagrada, also Heiliges Tal, hat seinen Namen deshalb, weil jedes Jahr zum 21.12. die Milchstraße exakt so ausgerichtet ist, wie der Flusslauf bzw. das Tal. In Pisac besuchten wir die letzte Inka-Stadt für heute, lernten noch ein wenig, wie die Häuser aufgebaut waren, dass sie keine Möbel hatten, pro Dorf nur eine Toilette, welche sich weit oben auf dem Berg befand und hier in Pisac, jeder Verstorbene mumiefiziert und Teil das Berges wurde. Der Blick auf den Berg sah deshalb heute etwas wie ein Bienenstock oder ein Schweizer Käse aus, in jedem Loch gab es ein Grabmal. Zurück in Cusco war ich völlig erschöpft und musste noch einige Vorbereitungen für morgen treffen. Mein Auto kam bei Fernando unter und ich habe für die nächsten Tages gepackt. Die schlechte Laune verriet schon bald, dass ich gefüttert werden müsste und nach ein paar Falafeln, gottseidank sind wir hier im super touristischen Cusco, da gibt es sowas, war auch die Laune wieder besser. Was ich jetzt nur noch nachholen muss, ist Schlaf. Gute Nacht!