
Nicht nur schön, sondern auch bitter nötig. Während ich noch ein paar Tage ordentlich in den Seilen hing, habe ich mich mit bester Hausmannskost verwöhnen lassen. Ja ich habe meiner Mama wirklich eine lange Liste geschrieben, mit Dingen, die ich essen möchte, weil ich sie in Südamerika vermisst habe, von Gurkensalat über Schichtkraut bis Quarkkuchen war alles dabei. Das nun in meinen Augen schöne graue Wetter habe ich anfangs noch von drinnen genossen, während ich mich an dem warmen Ofen angekuschelt habe. Tag für Tag ging es bergauf. Ob mir nun der viele Plätzchenteig in meinem Bauch oder die frische Heimatluft gut getan hat, steht noch zur Debatte. Kurz vor Weihnachten war ich dann endlich wieder komplett fit, sodass ich das Fest mit der gesamten Familie auch richtig genießen konnte. Zu Heiligabend gab es ganz traditionell wie immer nach der Kirche Bratwürstchen mit Kartoffelsalat und am ersten Weihnachtsfeiertag gab es Mazamorra aus Peru, nach der sich alle die Mäuler geschleckt haben. Im Anschluss wurde noch versucht ein Grimassenfamilienfoto zu schießen, wobei das “Foto des Tages” entstanden ist. Viel Kraft zur Genesung gab nicht nur die Familie, sondern auch Freunde und ehemalige Arbeitskollegen. Wie viel Energie und Freude eine feste Umarmung einer vertrauten Person doch geben kann. Danke an alle, die sich Zeit für mich genommen haben, sodass ich nun wieder gestärkt in die weite Welt starten kann. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich auch Zuhause nicht wirklich lange an einem Fleck war. Von Ebeleben nach Jena, Erfurt, Blankenhain, Weimar, Meerane, Zwickau, Chemnitz, Frankfurt, an die Bleilochtalsperre und sogar in die Tschechische Republik, in die Schweiz und nach Schottland ging es zwischendurch. Viel los? Für mich war es Erholung! Einfach mal nur deutsch reden, nicht drüber nachdenken, erstmal die eigene Sprache wieder richtig lernen und dann ganz viele Witze reißen, was in Fremdsprachen ja immer etwas schwerer ist. Ich bin extrem froh, dass, um es mit Omas Worten zu sagen, am Ende alles so gekommen ist, wie es sein sollte, dass ich Weihnachten mit der Familie verbringen durfte und von allen Freunden nochmal ganz viel Kraft bekommen habe. Weiter geht’s voller Rückhalt diesmal mit einem lachenden und einem weinenden Auge.