
Nicht nur der kleine Kerl hat sich wohl heute etwas ertappt und wie bei einem Fotoshooting gefühlt, sondern auch ich. Es ist Wochenende, also stand wieder ein Tagesausflug auf dem Plan, Embalse el Yeso. Doch heute hat unsere liebste Exkursionsleiterin Astrid gefehlt und so durfte ich mal erfahren, wie in Südamerika sonst Ausflüge gehandhabt werden. Die Busfahrt war super schön und ich weiß nicht, warum ich immer das Privileg habe und die Andenkondore sehe, aber auch heute habe ich wieder 2 zu Gesicht bekommen. Leider sind sie nicht ganz so fotogen wie unser Kerlchen hier, aber ich gebe mein Bestes, sie mal auf die Linse zu bekommen. Der Gruppenleiter erzählt voller Inbrunst auf Spanisch etwas über die umliegenden Berge und Opferungen von Kindern, was wohl früher üblich war, wenn ein neuer König gekrönt wurde, aber ich schaue lieber aus dem Fenster und höre nur mit einem halben Ohr zu, da ich eh nur die Hälfte verstehe. Nun gut, endlich da, meine Beine freuen sich schon darauf bewegt zu werden. “Foto, Foto” heißt es und wir müssen erstmal ein Gruppenbild machen. 200m weiter: “Foto, Foto” und wir brauchen erstmal 20 Minuten, um alle Brasilianerinnen in ihren absolut nicht tauglichen Schuhen, den “Berg” herunter zu schleifen, um dort ein weiteres Fotoshooting zu machen. Wir fahren weiter, halten an, “Foto, Foto” und weiter geht’s. Und zwar den ganzen Tag. Nun ja, jetzt weiß ich, dass ich ohne meine Astrid keine geführten Touren mehr mache, falls nicht zwingend erforderlich. Die Landschaft war trotz dessen atemberaubend schön im Cajon del Maipo.