Nicht ganz zurück

Um 5 Uhr werde ich von einem Haufen Hähnen geweckt. Jetzt bin ich wirklich bereit, um wieder in meinem ruhigen Biesti zu schlafen. Ich kann es kaum erwarten. Heute geht es auch endlich wieder zu meinem Autochen zurück nach Medellin. Da der Flug erst in ein paar Stunden ist, kann ich mir noch etwas die Zeit vertreiben. Mal wieder ein längeres Telefonat in die Heimat, eine Busfahrt in die nächstgrößere Stadt, da ich ja noch in dem kleinen Fischerdorf Taganga bin und es hier außer Fischgeruch und einem Strand nichts anderes gibt, also auch keinen Flughafen. Ein Gedanke, der mich die letzten Tage schon etwas “gequält” hat und ich heute verwirklichen möchte: total viele Südamerikaner springen während der Fahrt aus dem Bus heraus. Ich kann mir irgendwie nicht so richtig vorstellen, wie das gehen soll, ohne mich auf die Gusche zu legen. Meine Mission war heute also, nicht dem Busfahrer zurufen, dass er bitte halten soll, sondern irgendwo in der Nähe, wo ich aussteigen möchte einen Moment abpassen, in dem er etwas langsamer ist und ich mich heraus wage. Es geschieht, ich denke gar nicht viel nach, der Boden bewegt sich so schnell und reißt mir die Füße weg. In meinen Flip-Flops stolpere ich 5 m und habe mich gefangen, aber auch die Aufmerksamkeit der beschäftigten Straße um mich herum erregt. Alles gut, nichts passiert. Ich muss mal wieder über mich selbst lachen. In Santa Marta angekommen, treffe ich mich mit Livia, die vor einiger Zeit 2 Wochen mit mir und Biesti mitgereist ist. Wir treffen uns jetzt also schon zum 3. Mal wieder. Die Welt ist ein Dorf. Wenn man sich sehen will, klappt es. Wir gehen gemeinsam Mittagessen, vertreiben uns noch ein Wenig die Zeit an der Hafenkante, verputzen noch ein paar Churros und dann kommt etwas unerwartet ein Bus vorbei, auf dem Flughafen geschrieben steht. Also winke ich ihn schnell heran, wir verabschieden uns noch schneller und ich bin schon auf dem Weg. Auf dem Weg zum Flughafen fahren wir am Strand entlang. Der Strand reicht bis zum Flughafen oder besser gesagt, der Flughafen liegt am Strand. Da ich relativ früh dran bin, gehe ich also nochmal kurz an den Strand, kühle mich kurz ab, bevor ich mit meinen sandigen Füßen auf das Boarden warte. Der Flug verläuft reibungslos. In Medellin angekommen, trifft mich etwas unvorbereitet die Kälte und der Regen. Ich habe ja meine Sachen immer noch nicht zurück und deshalb mache ich mich jetzt auf den Weg zum anderen Flughafen von Medellin. Dort wartet eine dunkler Überraschung: der Flughafen ist zu. Also keine warmen und frischen Sachen heute. Jetzt will ich nur noch ins Hostel und nichts weiter. Um meine Sachen muss ich mich also morgen nochmal kümmern.

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