
Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Moritz, treffen wir Yair und Mati am Besucherzentrum vom Parque Natural Metropolitano. Nachdem die 4 Dollar Eintritt gelöhnt waren konnten wir im Handumdrehen aus dem Stadttrubel rein in die Natur. Ein riesiger Wald mit extrem vielen Wildtieren und das direkt an bzw. in der Stadt. Wir gehen los und schon bereuen wir es. Wir tropfen und schwimmen nur so in unserem eigenen Schweiß. Dabei laufen wir nicht mal schnell, aber die Luftfeuchtigkeit und die Hitze zwingt und unser Tempo unten zu halten. Wir erspähen ein paar schöne Schmetterlinge, Spinnen, Raupen und Tausendfüßler, aber insgeheim will jeder von uns Säugetiere sehen. Beim Aussichtspunkt auf die Stadt angekommen, kommen mit uns auch einige Coatis besuchen. Natürlich sind sie nur auf unser Essen aus, aber ich teile gern meine Banane und mein Brot mit ihnen. Eines benimmt sich wie ein Hund und nach etwas Warmwerden bin ich so tapfer und er so vorsichtig, dass er mir aus der Hand frisst. Ganz zaghaft holt er sich das Brot aus meinen Fingern. Mit diesen kleinen Frechsachsen muss man wirklich vorsichtig sein, da sie sehr scharfe Krallen und Zähne haben, aber der hier ist super entspannt. Nach der Stärkung geht es wieder etwas nach unten. Der Weg ist jetzt breiter, führt aber immer noch durch dichten Wald. Entweder sind wir zu laut oder einfach nur zu schlecht, um die Affen und anderen Säuger zu erspähen. Am Ende angekommen, sehen wir ein paar Leute in die Baumkronen starren. Da muss was sein. Und tatsächlich sehen wir endlich ein Faultier hoch oben in der Baumkrone abhängen. Mati schießt hier mit etwas Geduld das heutige Foto des Tages. Zufrieden können wir jetzt den Park verlassen. Wir haben 2 Möglichkeiten: 1. Da wir bereits an der Straße sind, können wir uns hier ein Taxi nehmen oder 2. Wir gehen noch die 300m durch den Wald zurück zum Besucherzentrum und nehmen uns da ein Taxi. Ich kann die anderen überzeugen, noch ein paar Meter zu gehen. Es lohnt sich… Nicht weit und wir sehen 3 Äffchen durch die Baumkronen springen. Sie heißen Monotiti. Noch etwas weiter sehen wir unzählige Schildkröten an und in einem Tümpel, während uns ein Guide 2 weitere Faultiere in den Baumkronen zeigt. Es ist extrem schwer, diese Kerlchen zu erspähen. Jetzt hat sich unser Ausflug und das Schwitzen auch gelohnt. Ich war zwar mit dem tollen Wald, den Lianen und riesigen Bäumen schon zufrieden, aber Wildtierdichtungen sind dann doch nochmal eine ganz andere Nummer. Das Taxi bringt uns in die Altstadt, zu genau dem gleichen Restaurant wie gestern, Restaurante Ossa, in dem es den besten Cheesecake mit Pistaziensoße gibt, den ich je gegessen habe. Hier steht außerdem der Flügel, an dem Yair seine Musizierkünste wieder auspackt. Wir genießen das Essen, bekommen einige Extrawürste, da wir ja gestern schon hier waren und können es einfach nicht fassen, wie unglaublich lecker dieser Kuchen ist. Hiernach trennen sich unsere Wege. Yair und Moritz verabschieden sich endgültig von Mati, da sie das Taxi zurück zum Hostel nehmen, während ich noch etwas Zeit mit Mati verbringen möchte. Wir gehen also noch etwas durch die Altstadt bevor wir durch ein ziemlich heruntergekommenes Viertel mit vielen Obdachlosen und extrem viel Müll kommen. Ich finde es gut, auch abseits der ausgetretenen Touristenpfade, die Wirklichkeit einer Stadt kennenzulernen. In der einen Ecke sucht der eine im Müll nach brauchbaren Dingen, während der andere vor unseren Augen mitten auf den Gehweg pinkelt und wiederum ein anderer tief und fest auf seinem Pappkarton schläft. Die Gerüche und Flüssigkeiten sind nicht immer schön, aber es ist nun mal die Realität. Panama-City ist nicht nur eine reiche Stadt. Wo Reichtum herrscht, herrscht auch meistens Armut. Wir gönnen uns noch ein Eis bei McDonald’s und kommen pünktlich mit dem Unwetter an meinem Hostel an. Jetzt ist es auch Zeit für uns für eine lange, kräftige Umarmung und Tschüss zu sagen. Ich nutze die Regenzeit aus, um mein einziges Outfit zu waschen und im ausgeborgten Handtuch zu warten, bis es getrocknet ist.