Auf in unbekannte Gewässer

Obwohl ich heute im Auto geschlafen habe, hat zudem ausnahmsweise mal der Wecker geklingelt. Normalerweise wache ich ja mit dem Sonnenaufgang auf, aber pünktlich zu dieser Zeit startete heute schon meine Tour. Schwimmwesten an und rauf aufs Segelboot. Im Norden von Peru, wo ich gerade bin, gibt es zu dieser Zeit Wale. Es ist Paarungssaison. Auch die Wale mögen die Latinos. Heute herrscht raues Wetter und raue See. Dementsprechend ruhig ist es heute auf Seiten der Meeressäuger. Wir sehen sehr viele, also nicht falsch verstehen, aber Buckelwale sind ja für ihre gymnastischen Fähigkeiten und dass sie ab und zu mal einem winken bekannt und das haben wir heute leider nicht gesehen. Was wir allerdings beobachten konnten war eine Gruppe von starken Bullen, die alle die gleiche Frau haben wollten. 4 riesige Wale auf einem Fleck. Alle 7-8 Minuten tauchen sie auf, um Luft zu holen, wir können sie einen Moment lang beobachten und dann tauchen sie wieder ab und das letzte, was wir sehen ist die Schwanzflosse. Ansonsten haben wir heute passend zur Paarungssaison viele Mütter mit Kälbern gesehen. Wie schnell die Biologen immer sehen, um was es sich handelt, ist unglaublich. Nach 4 Stunden auf dem rauen Pazifik ging es dann wieder zurück, wir bekamen noch die auf Fischnahrung umgestiegenen viel zu fetten grünen Meeresschildkröten zu Gesicht, die aufgrund der Nahrungsumstellung nun grau anstatt grün sind und dann waren wir auch schon wieder an Land, was für mich hieß: Rein ins Auto und auf nach Ecuador. Grenzübergänge sind immer so eine Sache für sich. Ich habe gottseidank nie Schwierigkeiten mit meinem Pass. Wenn man allerdings das erste Mal an einem neuen Übergang ist und nicht weiß wo man hin muss und auch nicht wirklich was ausgeschildert ist, muss man sich halt durchfragen. Einige sind dann extrem nett und bringen einen sogar zur nächsten Station, anderer hingegen weniger und man bekommt nur ein paar verleierte Augen zu Gesicht. Ich muss wirklich langsam mal anfangen ein paar schlagfertige Sätze in Spanisch für solche Momente parat zu haben. Ich würde mich sehr auf die Gesichter dann freuen. Da ich zu Mittagszeit da war, ging alles super schnell, 1 Stunde braucht es trotzdem immer für alle Stationen. Und dann war ich auch schon in Ecuador, meinem 7 Land in Südamerika. Ich fahre durch ein Naturreservat durch und beschließe, die Nacht heute hier zu verbringen. Ich fahre einen zufälligen Feldweg, der mich nach einer halben Stunde völlig unerwartet zu einem kostenlosen Campingplatz bringt. Die 2 Ranger schlafen hier je 1 Woche und dann ist Schichtwechsel. Außerdem sind Claudia und Gabriel aus Kolumbien hier, sie waren mit ihrem Auto ganz unten in Ushuaia und sind jetzt wieder auf dem Weg zurück nach Hause. Nachdem wir gemeinsam Abendessen gekocht haben, schauen 4 Füchschen im Camp vorbei, wir schlendern noch durch den Nationalpark und tauschen uns über unsere Reisen aus.

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