Für die Seele

Wie immer brauchten wir wieder etwas länger am Morgen, um endlich los zu kommen. Wenn man aber ein so schönes Haus hat, wie wir derzeit, fühlt man sich auch einfach wohl zu Hause und verbringt mehr Zeit dort. Wir machen also erstmal wieder Yoga gemeinsam und dann gibt es ein ausgedehntes Frühstück. Danach treffen wir uns, Malena, Florine und ich, mit Thomas am Busbahnhof und fahren zusammen nach Itacarezinho. Von da aus führt uns ein kurzer, aber sehr steiler Weg nach unten zum Strand. Ein riesiger Strand mit ganz viel Nichts, aber wieder einmal einem ordentlichen Wellengang und einer ordentlichen Strömung, nur diesmal in die andere Richtung. Ich genieße wieder das Wellenbad und lege mich dann am Strand hin und schlafe tatsächlich ein. Als ich aufwache, wollen die anderen gerade zu einem Spaziergang aufbrechen und ich komme natürlich mit. Wir finden einen kleinen Wasserfall am einen Ende des Strandes, der sich perfekt als Naturdusche eignet. Wir schießen ein paar Bilder und kehren wieder zu unseren Sachen zurück. Ich gehe eine 2. Runde ins Wasser und entdecke von hier aus etwas, was ich direkt Malena erzählen muss: Ich habe ein Vertikaltuch gesehen! Sie springt auf und wir gehen gemeinsam hin. Für alle, die nicht wissen, was das ist: ein Tuch, das in unserem Fall von einer sehr schrägen Palme nach unten hängt, 2 Enden hat und man damit Akrobatik machen kann. Malena macht diesen Sport seit ihrem 8. Lebensjahr und ist außerdem auch Trainer hierfür. Nachdem ich ihr also mit offenem Mund zugeschaut habe, bekomme ich meine erste kostenlose Privatstunde im Vertikaltuch in traumhafter Kulisse. Während wir uns auspowern, sind die anderen beiden schon auf dem Rückweg. Wir vergessen etwas die Zeit, weil wir so viel Spaß haben, aber als es langsam dunkel wird, machen wir uns auch auf den Rückweg. Diesmal kämpfen wir uns den steilen Weg nach oben zusammen mit einem 20 Zentimeter langem Tausendfüßler, der sich auf meinem Arm dann doch nicht all zu wohl fühlt. Als wir oben ankommen, fragt uns eine Familie, wo wir hinwollen und nimmt uns mit. Zu sechst fahren wir zurück und haben sehr viel Spaß, da die Tochter mit Down-Syndrom völlig vernarrt in ihre Musik und ihren Bruder ist. Sie singt alle englischen Lieder mit und als wir bei “Frozen – Let it go” ankommen, erklingt das Lied im Auto in 4 Sprachen gleichzeitig – Portugiesisch, Spanisch, Englisch und Deutsch. Wir werden abgesetzt und bekommen endlich etwas in unseren Bauch. Heute ist es das beste Tapioka der Stadt bei Tapioka da Sandra mit Banane und Trockenfleisch. Die Empfehlung habe ich von meinem guten Freund Rony aus São Paulo bekommen, bei dessen Familie ich übernachtet habe, da er wie ich gestern erst herausgefunden habe, hier aufgewachsen ist. Zum Nachtisch teilen wir uns noch ein Tapioka mit Banane, Cocos, Dulce de Leche, Käse und Zimt. Göttlich. Hiernach belohnen wir unser Herz noch etwas mit ein wenig Shopping und kehren zufrieden und glücklich in unser Häuschen zurück.

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