
Ab in die Wildnis zum Überlebenstraining hieß es heute Morgen. Verbunden mit einer kleinen Wanderung hat unser persönlicher Bear Grills und Ex-Marinesoldat Josef uns heute allerhand beigebracht. Welchen Baum müssen wir wie aufschneiden um Wasser oder Milch zu bekommen, wie können wir Fallen stellen, um ganz einfach Hasen zu jagen. Welche Palme (Palm of fire) eignet sich dazu, einen Grill daraus zu bauen, da sie 3000 mal angebrannt werden kann, wie lockt man Ameisen an und wie geht man ihnen am Besten aus dem Weg und das aller Coolste: Wenn man Ameisen auf sich krabbeln lässt und sie dann zerreibt, hat man einen super Mückenschutz. Wir laufen noch ein bisschen durch den Dschungel, machen hier und da mal Halt und fahren zum Mittagessen zurück auf unsere einsame Insel. Hiernach verlassen uns die meisten. Es heißt Abschied nehmen, aber auch gleichzeitig entspannen. 12 Leute gehen, 4 bleiben. Paule und mir wurde angeboten, die heutige Nacht im Dschungel zu schlafen. Seltsamerweise schlagen die meisten das Angebot immer aus, aber für uns beide war das eine recht blöde Frage. Wir haben ohne auch nur einmal kurz zu überlegen, “ja” gesagt. Deshalb packen wir alles zusammen, was wir brauchen und fahren zu dritt mit Jefferson in den Jungle. Jefferson hat indigenes Blut in seinen Adern und ist somit die perfekte Begleitung für uns. Wir fahren mit dem Boot durch einen märchenhaften Wald und stranden bald. Dann schnappen wir all unsere Sachen und wandern los. Blind folgen wir ihm und direkt am Anfang können wir beobachten, wie ein Haufen, etwa 30-50 Coatis, von einem riesigen Baum herunter huschen und vor uns davon sausen. Ich weiß schon nach 500 m nicht mehr, in welcher Richtung das Boot liegt. Aber wir kommen an einem Platz an, an dem es sich etwas lichtet, ein Gerüst aus Baumstämmen für unsere Hängematten steht und bereits eine Feuerstelle vorhanden ist. Die Hängematten werden also aufgehangen, eine Plastikplane als Dach über das Gerüst geworfen, Jefferson holt Feuerholz, was wir klein brechen, während er mit seiner Machete noch größere Stämme fällt. Aus Palmblättern flechten wir eine Art Tischdecke und aus größeren Blättern falten wir Schüsseln, am Ende schnitzen wir noch Löffel und es kann gekocht werden. Es gibt Hühnchen mit Reis, Ananas und Papaya über dem Feuer, was mit Abstand das beste Essen war, das wir hier bekommen haben. Und schon ist es dunkel. Wir unterhalten uns noch ein wenig, während wir dem Knäckerchen zuschauen und dann geht es auch schon bald in die Hängematten. Der Wald ist laut und hindert mich erstmal am einschlafen. Paule neben mir stimmt direkt in die Geräuschkulisse ein und fängt an zu schnarchen. Das ist der Augenblick in dem ich meine Oropax heraushole und einschlafen kann.