
Der erste bewölkte Tag seitdem meine Eltern da sind, warm ist es trotzdem. Und genau deshalb geht es auch wieder ans Wasser, nur, dass es heute nicht salzig ist. Mit dem Auto fahren wir von der Hauptstraße ab und sind wieder direkt im Dschungel. Wir kommen an einen Fluss mit mehreren Badestellen. Bei der schönsten stellen wir das Auto ab und genießen ein wenig die Zeit unten am Wasser. Jeder auf seine eigene Art und Weise. Während Mama oben von ihrem Thron aus ringsum Bilder hascht, hüpft Papa von Stein zu Stein, schießt das heutige Foto des Tages und ist erstmal einige Zeit flussaufwärts verschwunden. Ich schlüpfe in den Badeanzug und bin im Wasser, klettere auf den größten Stein und nutze ihn als meine Bühne. Wir sind völlig allein hier. Ich genieße die Natur und zeige wie glücklich ich im Moment bin, indem ich singe und tanze zu “Maria” von Ricky Martin, was mir den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf geht. Als es zu nieseln anfängt, machen wir uns von den Socken und fahren die Straße noch ein Stückchen weiter. Erstmal haben wir das Gefühl, dass wir auf ein Privatgrundstück fahren, da aber der Weg so toll ist, können wir nicht anhalten. Er hat uns in seinen Bann gezogen. Mit jedem Meter wird es schöner und wir landen mitten im Garten Eden. Perfekt zur Mittagszeit taucht ein Restaurant für uns auf, welches sich direkt im Grünen zwischen tausenden Blumen in den schönsten Farben und direkt neben einem Wasserfall befindet, der sich durch den Fels schlängelt. Über das Gelände flitzen einige Hühnchen und am Ende landet eines davon bei uns auf den Tellern. Nach dem Essen darf uns der Gastgeber auch endlich seine Caipirinhas servieren und sie sind wirklich Weltklasse. Fröhlich angeheitert machen wir uns auf den Rückweg, kaufen noch Würstchen, Rippchen und Scampi ein, die wir später auf den Grill schmeißen. Heute darf ich mal der Grillmeister sein. Ich versuche meinen Eltern ein möglichst gutes argentinisches Asado zu kredenzen und am Ende bekomme ich sogar einen “Aplauso para el Asador”.