Bem-vindo ao Brasil

Ich wache im Flugzeug auf, naja, habe ich überhaupt geschlafen? Nicht wirklich, aber die Aufregung ist so groß, dass es alle Müdigkeit überragt. Ich werde vom Flughafen abgeholt. Rony, den ich in meinen ersten 2 Wochen meiner Weltreise kennengelernt habe, nimmt mich mit zu sich und seiner Familie nach Hause. Vor einem halben Jahr haben wir ausgemacht, dass ich ihn in Brasilien besuchen komme, wenn ich dort bin und so kommt es nun auch. Zunächst gehen wir aber erstmal Frühstücken bei Leticia, denn hier gibt es die besten Coxinhas von Sao Paulo. Coxinhas bestehen aus Hühnchenfleisch umhüllt von einem Teig, der mich an Kartoffelbrei erinnert hat, dann paniert und frittiert. Mein erstes Coxinha, wow, super lecker. Rony erzählt mir außerdem, dass es hier ein Sprichwort gibt, das besagt: Es gibt keinen Menschen, der Coxinha isst und unglücklich ist. Und tatsächlich fuhr sofort ein Lächeln in mein Gesicht, als ich hereingebissen habe. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich einfach extrem hungrig war. Als Nächstes folgte ein Pão de queijo, also ein Käsebrötchen. Anders aber als in Deutschland, war der Käse im Teig verbacken. Verdammt gut und es braucht tatsächlich nicht mehr. Gesättigt falle ich jetzt erstmal ins Bett und schlafe 4 Stunden mitten am Tag durch. Als ich aufwache, habe ich das Gefühl, ich habe 2 Tage durchgeschlafen. Rony nimmt mich mit in den Supermarkt und ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus. So viele Früchte, die ich gar nicht kenne, allein Mangos gibt es 6 verschiedene Sorten. Ich wähle eine Frucht aus, die ich definitiv noch nie gesehen und gegessen habe, Tamarinde, witzige Konsistenz, nicht fest und auch nicht saftig, irgendwie mußig mit einem Kern und ziemlich sauer, obwohl es süß riecht. Außerdem kann ich nicht an den Cashews vorbeigehen. Hier gibt es sie in der Frucht zu kaufen. Auch eine Mango wandert selbstverständlich in den Einkaufskorb. Aber alles andere muss ich mir für die nächste Zeit aufheben. Wir wollen mal nicht übertreiben am ersten Tag. Zurück im neuen Zuhause gehen wir mit den beiden Jungs, Arthur, 10 Jahre, und Heitor, 8 Jahre, zu ihrer Schule, sie haben noch einen Sportkurs und bis sie 12 sind, müssen sie begleitet werden. Die Schule ist riesig. Hier findet man das Volleyballstadium, in dem die brasilianische Nationalmannschaft trainiert, einige Tennisplätze, Volleyball- und Fußballfelder, ein Fitnessstudio und das Beste, eine Poollandschaft, die der eines Hotel-Resorts gleicht. SESI ist eine Klasse Schule, bei der jeder Mensch registriert wird, der das Gelände betritt. Was wiederum auch nur mit Registrierung funktioniert, ist der Zutritt zum Gelände, wo ich gerade untergekommen bin. Mit elektronischer Gesichtserkennung! Da ich so begeistert von der Schule war, werde ich jetzt noch über das Gelände der Wohnung geführt. Eigentlich braucht man hier nicht mehr weg. Man findet hier alles. Zum Komplex gehören 3 Hochhäuser, die alle Zutritt zu ihrem eigenen Fitnessstudio, Pool, Billiardtisch, Grillbereich, Spielplatz und vermutlich noch viel mehr haben. Ich fühle mich, als hätte ich Urlaub im Urlaub! Das Erste, was ich morgen machen werde, ist, in den Pool hüpfen und einige Bahnen ziehen. Aber jetzt kochen wir erstmal zusammen Abendessen, es gibt Caldo verde, eine portugiesische Suppe und wir lassen den Tag bei gemütlicher Tischrunde mit Portengñol, einem Mischmasch zwischen Portugiesisch, Englisch und Spanisch ausklingen.

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