Heute Morgen habe ich ein Abschiedsfrühstuck von UV ausgegeben bekommen, da sie entschieden hat, allein weiter zu reisen, da wir ja Probleme haben mit dem Auto aus Chile auszureisen. Hiernach waren wir beim Notar und haben mir ein Formular besorgt, in dem ich versichere, dass ich nach 180 Tagen wieder nach Chile einreise und das Auto nicht gestohlen habe, um es in Bolivien oder Peru zu verscherbeln. Danach bin ich auch schon losgedüst. Wieder einmal die steile Passstraße nach oben. Somit fahre ich sie nun zum vierten Mal. Wieder sehe ich unglaublich viele Vicuñas auf dem Weg. Ich probiere zunächst den Grenzübergang nach Bolivien, an dem wir das letzte Mal schon abgewiesen wurden. Absolut keine Chance. Auch nach Tränenvergießen, was tatsächlich helfen sollte, hat nichts bewirkt. Also fahre ich weiter zum Paso de Jama. Dort angekommen, werde ich mit einem zugekniffenen Auge aus Chile herausgelassen. Die Dame meint, es sei das letzte Mal. Mir egal, Hauptsache ich komme weiter. Der Zoll in Argentinien macht dann auch Probleme, aber ich bekomme 30 Tage Aufenthalt im Land. Das reicht mir. Ich bin sehr erleichtert. Jetzt muss ich nur noch von Argentinien nach Bolivien kommen und dann mal schauen. Gegen die Höhenkrankheit habe ich diesmal Coca-Bonbons dabei, dass ich nicht krank werde. Direkt nach dem Grenzübergang, nehme ich einen Polizisten per Anhalter mit bis nach Suques, ein kleines Dorf mitten im Nirgendwo, liefere ihn im Kommissariat ab und schaue mir kurz das Dörfchen an. Die Kirche ist am hübschesten. Ansonsten laufen hier alle mit Cowboyhut herum und halten hunderte von Lamas, die sich frei um das Dorf bewegen. Ich fahre nur noch ein Stückchen weiter, bis ich auf einem Aussichtspunkt mit 360° Bergpanorama meinen Schlafplatz finde.
Heutige Wildtiersichtungen: Ca. 100 Vicuñas, ca. 500 Lamas (Da UV nicht mehr dabei ist, habe ich keinen Schriftführer, um am Ende alles zusammen zu rechnen.)
