Ups and Downs

Gestern Nacht hatte ich das große Glück auf einem Rave eingeladen zu sein. Wir sollten zu einer bestimmten Zeit auf dem Hauptplatz von San Pedro sein und wurden von dort abgeholt und in die Wüste gebracht. Und tatsächlich wartete dort eine geheime Party auf uns. Vom Feinsten. Mitten in der Wüste unter den Sternen. Wer möchte, kann sich am Lagerfeuer ausruhen. Ich tanze 6 Stunden durch. Ich verliere jegliches Zeitgefühl bei guter elektronischer Musik. Am Ende habe ich mir sogar einen Rücktransport nach San Pedro organisiert. Wir quetschen uns zu zwölft in ein normales Auto und haben ordentlich Spaß dabei. Hier ist alles möglich. Noch bevor ich vom Rave wusste, hatte ich UV versprochen heute Pancakes zu machen. Ich schlafe also 2 Stunden, hüpfe schnell unter die Dusche und stehe schon vorm Herd, während UV bereits das Auto einräumt. Wir wollen nach Bolivien. Um die Mittagszeit haben wir alles fertig und machen uns los. Wir fahren den steilen Pass nach oben, denn wir vor 5 Tagen aus Richtung Argentinien nach unten gekommen sind. Heute haben wir die Notausfahrten gezählt, es waren 17 Stück. 2500 Meter weiter oben, biegen wir links auf den Paso Hito Cajón Richtung Bolivien ab und wollen zunächst aus Chile ausreisen. Da es Mittagszeit war, war es Zeit Mittag zu essen. Allerdings nicht für uns, sondern für die Grenzbeamten. Für uns hieß es, dass wir erstmal eine Stunde warten durften. Die Polizei checkt unsere Pässe und es gibt kein Problem. Die Aduana, also der Zoll ist direkt negativ gestimmt und fragt mich, ob es mein Auto sei und ich eine chilenische Staatsbürgerschaft habe. Ersteres ja, letzteres nein. Wir dürfen nicht aus Chile ausreisen. Unglaublich, ich habe Chile schon so oft verlassen, aber das ist neu. Der Grenzbeamte lässt nicht mit sich verhandeln. Ich fühle mich völlig vor den Kopf gestoßen. Wieder sind 1000 Gedanken im Kopf und wieder gibt es eine unvorhergesehene Travel-Challenge, die es zu lösen gibt. Da wir hier oben keinen Empfang haben, entscheiden wir uns, wieder nach San Pedro herunter zu rollen und dort zu recherchieren, wie wir weiter verfahren. Wir googlen, was es bedarf, um eine temporäre Staatsbürgerschaft zu bekommen. Wir telefonieren mit dem Zoll und fragen nach, ob es wirklich so ist und es stellt sich heraus, dass es völliger Quatsch ist. Ich frage in meinen WhatsApp-Gruppen von Overlandern (Reisende, die mit einem Allradfahrzeug unterwegs sind) nach, ob es ähnliche Erfahrungen gab und tatsächlich ist dieser Grenzübergang für eine 50/50-Chance bekannt. Es bleibt also wie immer spannend.

Heutige Wildtiersichtungen: ca. 100 Lamas, 8 Vicuñas

Posts created 685

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Begin typing your search term above and press enter to search. Press ESC to cancel.

Back To Top