
Unsere erste Amtshandlung war es heute, die 2 gebrauchten Reifen zu verkaufen. Punkt 9 zur Öffnung aller Gomerias, waren wir bei der ersten, die aber leider keine Reifen abkaufen. Also ging es weiter zur nächsten, wieder nichts. Dann fanden wir eine, aber er wollte sie nicht haben, da sie bereits zu schlecht waren und so weiter uns so fort. Etliche Gomerias und eine Stunde später fanden wir endlich einen Abnehmer und bekamen noch 30.000 Pesos (30 USD/€) dafür. Ich war mit allem zufrieden, da ich mit dem Geld absolut nicht gerechnet habe. Danach gab es mal wieder Frühstück in der Tanke, was so aussieht, dass wir mit unserem Wasserkocher ankommen, Wasser kochen in einer Steckdose in der Tankstelle, damit unsere Haferflocken aufgießen, ich meinen Tee und UV ihren Kaffee trinkt. Gestärkt ging es dann weiter Richtung Norden. Ich habe eine kleine Straße herausgesucht, da mich die großen weniger reizen und das Biest will ja auch was zu tun haben. Also bogen wir in Villa Jardín de Reyes auf eine kleine nicht asphaltierte Straße ab. Bereits nach 5 km bewies sich wieder einmal mein gutes Gespür. Von Weitem sahen wir schon die Wasserfontäne sprühen, was ja meist auf thermale Aktivität schließen lässt und als wir um die Ecke gebogen, befand sich dann dort das Thermalbad. 4.000 Pesos ärmer durften wir den gesamten Tag im 34°C warmen Wasser bleiben und nutzten das auch völlig aus. Mit Blick auf die grünen Hügel und die frische Bergluft atmend, verließ ich genau einmal das Becken, um schnell die Blase zu leeren. Dann ging es aber schnell wieder ins heiße Nass. UV war in der Zwischenzeit ein paar Mal draußen und brachte mir Snacks zum Pool, als ich hungrig war. Mega! Wie könnte es mich besser treffen. Ich schwimme einige Bahnen während die anderen immer näher an die heiße Frischwasserquelle rücken. Genau dort entsteht ein Gesprächskreis und man unterhält sich über dies und das. Sie sagten, ich sei eine Robbe, so viel Spaß wie ich im Wasser habe. Keiner will aus dem Wasser, denn da ist es nieselig und nur 10°C. Aber irgendwann ist es dann doch an der Zeit. Wir machen uns noch eine heiße Schoki für den Weg, kaufen frisches Fladenbrot vom Straßenrand, das vor unseren Augen auf dem Grill gebacken wird und sind schon unterwegs. Wir steigen 1000 Höhenmeter in den Wolken nach oben. Gerade habe ich nach links gelenkt, muss ich schon wieder nach rechts und wieder nach links lenken. Es macht Spaß den ganzen Schlaglöchern auszuweichen. Ich glaube ohne Nebel hat man hier mega Aussichten, aber so sehen wir nur 20 Meter weit, was alles etwas gespenstisch wirken lässt. Das erste Mal gruselt es mich, wenn ich die Kreuze am Wegrand sehe, da der Weg nicht besonders breit ist und danach nur unendliche Leere auf uns wartet. Irgendwann kommen wir dann wieder unten an und finden endlich ein verstecktes Eckchen, wo wir schlafen können. Ein Badetag schafft einen ja dann doch immer mehr als man denkt.
Heutige Wildtiersichtungen: 9 Pferde, 13 Kühe