Endlich geht es los. Noch schnell die letzten Vorkehrungen treffen und es geht ab auf die Straße. Wir nehmen die Ruta 52, eine kleine Plattenstraße, die uns direkt in die Reserva Villavicencio führt. Es ist Buschland und überall stehen Zeichen, dass man kein Feuer machen darf, da es extrem trocken ist. Schilder die vor Guanakos und Pumas warnen, aber bisher haben wir noch nichts gesehen. Als die Schotterstraße beginnt in Serpentinen die Anden herauf zu klettern, sehen wir auch schon unser erstes Guanako. UV holt Zettel und Stift raus und beginnt zu notieren, wann wir was gesehen haben. Ich mag es. Eine Kurve weiter und es stehen 15 Guanakos mitten auf der Schotterpiste. Wir können sie etwa 5 Minuten direkt vor uns beobachten und sind beeindruckt, wie sie aufeinander Rücksicht nehmen und warten, dass auch ja alle beisammen sind. Sie schweben geradewegs über die Berge. Wir führen unsere Liste weiter und kommen auf dem Weg am Mirador del Balcon vorbei. Eine Felsschlucht. Wir genießen die Aussicht, ich klettere etwas herum und wir essen unser Pain au Chocolat aus Mendoza. Da der Wind hier oben auf 2800m zu stark pfeift, fahren wir bald weiter Richtung La Ventana bei Uspallata. Das Biest darf das erste Mal mit Motorhome Offroad fahren und wir irren etwas umher, als wir das Felsfenster zu Fuß suchen. Es dämmert schon, als wir es schließlich finden. Da der Ort perfekt ist und es die Zeit eh nicht anders zulässt, bleiben wir genau hier, schlagen unser Lager auf, genießen unseren Salat von Lucia, 2 Gläser unseres liebsten Rosé von Alta Vista und verschwinden ziemlich schnell im Auto, da es extrem kalt geworden ist. In eine Felsspalte von 10 m Breite umgeben vom Vogelgezwitscher. Der erste Tag meines Traumes, der endlich in Erfüllung geht. Und dann ein so wahnsinnig schöner Tag, fast ausschließlich auf unbefestigten Straßen und extrem vielen Wildsichtungen. Insgesamt haben wir 116 Guanakos, 6 Kondore und einen Fuchs gesehen. Da wir nur im 1. Und 2. Gang unterwegs waren, konnten wir sie auch jeweils sehr lang beobachten. Ich könnte mir meinen ersten Tag nicht besser vorstellen.
