
Heute stand alles im Sinne der Vorbereitung für unsere bevorstehende Kilimanjaro-Besteigung. Dementsprechend wurden heute mal wieder die Sachen gepackt, nur diesmal komplett anders. Mein Reise-Rucksack wird einmal komplett ausgeleert und dann nur mit dem nötigsten Wandersachen für die nächste Woche gepackt. Alles andere dürfen wir in unserer nächsten Unterkunft zwischenlagern. Als alles fertig gepackt ist, bekommen wir noch ein überraschendes Frühstück serviert, Chai und Brot. Nach der Verabschiedung stellen wir uns mit all unserem Sack und Pack vor die Haustür und hoffen auf ein vorbeifahrendes TukTuk, denn wir sind hier wirklich ziemlich weit weg vom Schuss. Gottseidank müssen wir nicht all zu lange warten. Wir werden bis zur nächsten Unterkunft gefahren, in der wir schlafen werden, wenn wir von unserer Wanderung zurück kommen. Laden die Sachen ab, bekommen noch Wanderstöcke in die Hand gedrückt und werden zum Busbahnhof gefahren. Dort angekommen verhandeln wir mit dem Busunternehmen, dass wir mit dürfen, auch wenn wir nicht all zu weit fahren wollen. Es geht nach Moshi. 3 Autostunden von Arusha entfernt, direkt am Fuße des Kilimanjaro. Die Fahrt ist Recht holprig und staubig. In Moshi angekommen, werden wir direkt freundlich von Edwin in Empfang genommen, unserem nächsten Gastgeber. Wir fahren direkt mal was zum Mittag essen, denn die Zeit ist ordentlich vergangen. Es gibt einheimisches Essen, Pilau, Reis mit Fleisch. Hiernach gehts kurz zu Edwin nach Hause. Eigentlich wollten wir unser Gepäck hier abladen, aber wir müssen alles zur späteren Vorbesprechung zur Kilimanjaro-Besteigung mitbringen, wurde uns erst jetzt gesagt. Also geht’s mit allem wieder in die Stadt, wo wir auf dem Second-Hand-Markt herausgelassen werden. Ein riesiger Markt von Holzbuden, auf denen Haufenweise Klamotten liegen. Wir wollen uns auf Kleinigkeiten fokussieren, Socken, Handschuhe, Mütze, Buff, alles sowas. Die Zeit vergeht. Wir finden einiges, aber nicht alles. Eine gute Regenjacke geht für 5€ über den Tisch. Ich bin begeistert von diesem Markt und finde es nun nochmal umso trauriger, dass mein Reisegepäck so klein ist. Als der Markt schließt, werden wir um 6 zur unserem Briefing, unserem Vorbereitungsgespräch und unserem Check der Ausrüstung abgeholt. Das Treffen sollte eigentlich um 11 Uhr statt finden. Ich musste etwas lachen, da das für uns völlig unrealistisch war. 18 Uhr war es dann also soweit. Wir trafen unsere Guides, die uns die nächsten 6 Tage begleiten und auf uns acht geben werden. Zunächst geht es daran, alles zu inspizieren, was wir mitgebracht haben. Danach wird eine Liste erstellt, mit Dingen, die wir brauchen und da das Treffen in einem Leihgeschäft für Wanderbekleidung stattfindet, können wir diese auch sofort anprobieren und das Chaos beginnt. Wir brauchen einfach noch zu viel und alles fliegt durcheinander. Aber am Ende landet doch alles in den großen Packtaschen und ich habe gottseidank einen der dicksten Schlafsäcke bekommen. Nun geht es noch an die eigentliche Besprechung. Wir bekommen jeder eine Karte in die Hand gedrückt und die Vorstellung der Route beginnt. Hier wird das heutige Foto des Tages geschossen. Alle 6 Tage werden durchgesprochen. Ich bin ja schon die ganze Zeit extrem euphorisch, aber jetzt schlägt es richtig zu. Ich sehe den Berg vor mir, auch wenn er sich bisher nicht gezeigt hat. Er war immer in den Wolken verschwunden. Jetzt Male ich mir ein Bild und was ich sehe ist einfach unglaublich. Die nächsten Tage werden spektakulär. Halb 10 sind wir endlich mit allem durch. Edwin steht schon vor der Tür und holt uns ab. Jetzt geht es noch schnell in den Supermarkt, ich brauche noch Sonnencreme und wir alle brauchen noch ein paar Weg-Snacks. Danach gibt es eine Überraschung. Die Schwester von Edwin hat uns Abendessen gekocht. Gemeinsam sitzen wir am Tisch und lassen den Tag ausklingen, heute ist mal wieder viel passiert, wir werden alle müde, aber bevor es ins Bett geht, muss ich unbedingt noch duschen, bevor es 6 Tage lang keine Dusche geben wird. Auch wenn die Dusche wieder nur ein Eimer mit heißem Wasser ist, fange ich an, diese Art der Dusche zu genießen. Einfach was Besonderes.
Ich verabschiede mich. Die nächsten 6 Tage werde ich mein Tagebuch weiterführen, es aber erst veröffentlichen können, sobald wir wieder zurück sind und Telefonsignal haben. Bis dahin, Berg heil!