
Eigentlich wollte ich heute auf den Mount Longonot wandern. Da ich aber immer noch herumkränkel habe ich meinen Wecker heute morgen um 5:30 Uhr gekonnt ignoriert und eigentlich den gesamten Tag weiter geschlafen. Zum Mittag ging ich mal raus vor meine Hütte. 20 m an den See und während ich mein Chapati von gestern genoss, beobachtete ich die Hippos wie sie im Wasser dahintrieben und immer mal zum atmen auftauchten. Ein Hippo kann bis zu 7 Minuten seine Luft anhalten. Danach noch einen Film und dann ging es auch schon wieder ins Bett. Zum Abendessen wurde ich aus dem Schlaf geholt, als es “Patricia” von draußen rief. Erschrocken wachte ich auf, erkannte aber direkt die Stimme. Es war Diana, die gekommen war, um nach mir zu schauen und mir Abendessen vorbeibrachte, nachdem sie mit ihrer Familie gegessen hatte. Ich schoss das einzige Foto, was gleichzeitig das Foto des Tages ist. Wie rührend. Diese Gesten machen mich wirklich überglücklich und ich hoffe mir das beizubehalten, dass ich so etwas mit nach Deutschland nach Hause nehme. Wir können in Sachen Gastfreundschaft noch ganz viel lernen. Ich bin auch über die Themen erstaunt, über die wir heute sprechen, denn sie fragt mich, ob ich Familienkontrolle kenne. Ich muss erstmal nachfragen, was sie damit meint, aber es wird schnell klar, worüber sie sprechen möchte. Kontrazeptiva oder zu gut deutsch Verhütung. Ich bin überrascht, dass sie die Anti-Baby-Pille nimmt und kennt. Ich weiß nicht wieso, aber bisher habe ich erwartet, dass es das hier nicht gäbe. Vor allem in den ärmeren Gegenden. Aber der Preis, 200 Shilling, was etwa 1,30€ alle drei Monate sind, ist selbst für sie machbar. Nach unseren tiefgründigen Gesprächen kommen wir zu etwas ernsteren Sachen. Wie kommunizieren wir, wenn ich außer Lande bin? Den Diana hat noch kein Smartphone und so auch noch kein WhatsApp. Erst nachdem diese Frage geklärt war, konnten wir uns voneinander mit einer langen festen Umarmung verabschieden. Für mich ging’s wieder ins Bett. Hoffentlich bin ich morgen auskuriert, ausgeruht habe ich mich heute genug.