Mit Freunden reist es sich einfach besser

Eigentlich wollte ich heute nur mal schnell 140 km weiter Richtung Osten fahren, aus dem schnell wurde aber leider nichts, da wir in Afrika sind. Zunächst fuhr ich mit Julie in ihrem Auto von ihrem Zuhause zum “Busbahnhof”. Hier wurde das Auto geparkt und in ein Sammeltaxi, dass die Express-Straße nutzt, Richtung Kampala umgestiegen. Statt 3 Stunden für ein paar Kilometer bräuchten wir also nur eine. Im Kampala hieß es dann, Sachen festhalten. Julie zeigte mir den Busbahnhof und dann galt es unter ca. 1000 Minibussen, den richtigen zu finden. Noch nie in meinem Leben habe ich so viele Busse auf einen Haufen gesehen. Aber Julie wusste anscheinend, wo es hinging und ich folgte auf Schritt und Tritt. Zur Verabschiedung sagte mir noch, dass ganz viele Leute wohl auf dem Weg gefragt hätten, ob sie mich heiraten können, worüber ich nur lachen konnte. In den Bus hinein und schon jetzt war es viel zu eng. Ich fand einen Platz, weil mich jemand bat: “Nimm doch hier Platz.”. Da sonst eh nur Plätze neben anderen Leuten frei gewesen wären. Zulufa war direkt an mir interessiert und da ich Hunger hatte und sie am Fenster saß, rief sie immer die Leute heran, denn hier ist es üblich durchs Busfenster Dinge zu kaufen und verkaufen. Ich kaufe also 2 Samosas und eine Schüssel gemixte Früchte. Irgendwann als der Bus dann voll ist, machen wir uns auf den Weg, kommen aber nicht weiter, weil wir direkt im dichten Verkehr stecken bleiben. Meistens braucht man gegen 3 Stunden. Im Feierabendverkehr können es locker mal 12 werden. Wir machen nicht eine Pipi-Pause, aber in den Dörfen die wir passieren, werden uns aufgespießte halbe Hähnchen, Pirpiri-Spieße und Bananen durchs Fenster angeboten. An Zuckerrohr-und Teeplantagen vorbei, über Holperpisten die stauben, fiel ich durch die schlechte Luft in den Schlaf. Irgendwann weckte mich Zulufa auf. Wir sind da. Wir haben beschlossen, wir fahren nicht bis Jinja durch. Sie wohnt kurz davor in einem kleinen Dorf und hat ihre Mutti auf dem Weg angerufen, dass sie doch für uns kochen möge. Als wir also aussteigen, sind wir zwar völlig geplättet von der Reise, aber wir bekommen auch direkt Erfrischungsgetränke und eine riesen Portion Essen. Das Foto des Tages wird gemacht und da die Familie einen Friseursalon hat, werden danach direkt nochmal meine Haare auf Vordermann gebracht. Ich bekomme sogar kleine Schmuckstücke ins Haar. Dann lerne ich noch mit der Auszubildenden wie man die Haare flechtete und alle sind erstaunt, wie ich Haare flechte. Am Ende werde ich von Zulufa noch durchs Dorf geführt. Nachdem mich ihre Kinder schon überraschend begrüßt und erstmal angefasst haben und kichernd davon rannten, machen jetzt alle im Dorf große Augen. Irgendwann steigen wir ins Sammeltaxi nach Jinja und ich verliere auf dem Weg irgendwie einen meiner Latschen. Wir gehen zusammen zum Hostel, Jinja Backpackers, inspizieren den Schlafsaal und wie durch ein Wunder, auch wenn der Schlafsaal leer ist und ich ihn für mich alleine haben werde, befindet sich hier ein weiterer einzelner Latschen. Blöderweise nur ein weiterer linker. Egal, für den Toilettengang im Hostel reicht es erstmal. Wir verabschieden uns und werden uns hoffentlich morgen wieder sehen.

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