
Da Pläne sich ja wie immer auf meiner Reise ändern und ich eigentlich innerhalb Afrikas nicht fliegen wollte, wird heute geflogen. Zuvor konnte ich aber halbwegs gut ausschlafen und dann musste ich Sachen packen. Dann bekam ich überraschenden Besuch aus Livingstone. Einer der Rafting-Jungs fliegt heute zur exakt gleichen Zeit wie ich aus dem Land. Gemeinsam mit anderen Freunden von ihm, essen wir noch gemeinsam Mittag bei mir im Hostel bevor wir in zum Flughafen gebracht werden. Ich stelle mich ganz gemütlich mit an der Gepäckaufgabe für Howard seinen Flug an. Eine Stunde vergeht und wir wollen endlich durch die Handgepäckkontrolle als man meint, mein Online-Check in ist nicht gültig, ich solle mir einen Boarding-Pass aus Papier ausstellen lassen. Ich gehe also zum Check in Schalter und es ist gottseidank keine Schlange da. Die Dame möchte mein Visum für Uganda sehen. Ich habe es zwar vor etwa einer Woche beantragt, aber immer noch nicht zugeschickt bekommen und erkläre ihr es auch so. So kann sie mir den Boarding-Pass nicht aushändigen. Ich soll hinunter ins Büro der Fluggesellschaft gehen und mit ihnen dort verhandeln. Wir gehen also gemeinsam nach unten und schildern die Situation dort. Ich bin froh, dass sie direkt realisieren, dass das ein größeres Problem ist und so sind direkt beide Männer für mich zuständig und die anderen Kunden müssen erstmal warten. Als ich sage, mein Flug geht in 40 Minuten, müssen sie nur schmunzeln. “Wir sind die Fluggesellschaft, ohne uns hebt kein Flugzeug ab.” Das beruhigt mich schon mal. Die anderen Kunden versuchen immer einzuhaken, “und schicken sie uns dann Sonderangebote zu?”. Ich denke mir nur, was für einfache Probleme man haben kann. Ich weiß nicht, ob ich heute meinen Flieger aus Zambia heraus nehmen kann und damit mein Plan für die nächsten 2 Wochen den Bach herunter geht. Ich bleibe ruhig. Ich habe gottseidank schon heute morgen mit der Immigrationsbehörde in Kontakt gestanden, weil ich meinen Visastatus erfragen wollte, also weiß ich schon bestens Bescheid, wie ich alles zu machen habe. Ich kann alle Dokumente vorlegen, die die Airline braucht, aber am Ende brauchen sie auch das Visum. Die Einwanderungsbehörde bleibt dabei,dass ich Geduld beweisen soll, der Antrag für mein Visum wird noch bei der Regierung geprüft. Nein ich habe viel zu viel Geld bezahlt, dass ich mein Visum pünktlich bekomme. Die Männer stehen in Kontakt mit Uganda. Ich bin ruhig und warte ab. Ich habe es schon aufgegeben, als man plötzlich sagt, geh hoch und hol dir deinen Boarding-Pass ab. Ich springe auf und mache genau, was man mir sagt. Der Check-in-Schalter war nur noch für mich geöffnet. Mein Boarding-Pass schon ausgedruckt und die Dame geht mit mir durch alle Kontrollen direkt zum Gate. Ich komme an, die Türen öffnen sich und alle 7 Leute können boarden. Der Flieger hatte schon von irgendwo anders Passagiere an Bord. Wir steigen nur noch hinzu. Ich kann es noch nicht so ganz glauben, was gerade mal wieder geschehen ist. Mein Visum habe ich noch immer nicht, aber immerhin sitze ich im Flieger. Wir heben ab und machen kurz danach eine Zwischenlandung in Harare, der Hauptstadt von Zimbabwe, um wieder Passagiere abzuladen und andere einzusammeln. Zwischendurch geht einmal die gesamte Putzkolonne von RwandAir durchs Flugzeug, um klar Schiff oder eben klar Flugzeug zu machen und ich schieße das heutige Foto des Tages. Das bekommt man nicht all zu oft zu sehen. Nun geht es aber nach Kigali, der Hauptstadt von Ruanda. Dort angekommen, muss ich mir 5 Stunden vertreiben, die aber auch irgendwie wie “im Flug” vergehen, da ich einiges am Handy zu erledigen habe. Ich bin verwirrt, da hier alle französischen Sprechen. Ruanda scheint eine ehemals französische Kolonie zu sein. Gut, wenn man sein Geschichtswissen so auffrischen kann und seine Sprachkenntnisse noch dazu. Mittlerweile habe ich auch mein Visum per Mail zugeschickt bekommen und darf halb 1 das Propellerflugzeug betreten, um das letzte Mal für heute abzuheben, um schließlich in Entebbe bei Kampala, der Hauptstadt von Uganda anzukommen. Auch da gibt es natürlich wieder Probleme mit meinem Visum, weil es bisher nur im System der Chefin zu sehen ist aber nach drei Anläufen habe ich endlich meinen Aufkleber für 3 Monate Ostafrika-Visum im Reisepass. Mitten in der Nacht werde ich vom Hotel in einer Karre, die schon fast auseinander fällt abgeholt und bekomme ein tolles Zimmer mit Moskitonetz, ich höre zirpende Grillen und selbst im Bett kann ich noch die Luft von draußen, die nach Dschungel riecht, wahrnehmen. 4:30 geht’s ins Bett, das ich erstmal auf Tierchen untersucht habe, denn ich bin ja jetzt in Ostafrika. Aber alles sieht pikobello aus.