Erste Zugfahrt auf Weltreise

Der Abend gestern war lang. Nachdem wir das Grillen beendet hatten, ging es mit der Hälfte der Mannschaft noch in den Club. Mit unserer Ankunft würde ein Lied gespielt, was ich von vor 6 Jahren aus Tansania kannte und ich rastete leicht aus, weil so tolle Erinnerungen in mir wach wurden. Wir kamen in den VIP-Tanzbereich und schüttelten die müden Muskeln einmal so richtig durch. Das habe ich gebraucht. Ich bin endlich wieder gesund. Ich habe super viel Spaß. Mit einer kräftigen Umarmung verabschiede ich mich von allen und lege mich schlafen und der Tag beginnt deshalb auch recht spät. Mit Appetit auf Nudeln werde ich wach. Es ist sicher schon 1-2 Monate her, dass ich das letzte Mal Nudeln gegessen habe. Gottseidank gibt es in Livingstone genau ein italienisches Restaurant, wo ich hoffentlich Pasta auf der Speisekarte finden werde. Also geht es dort hin. Und Glückspilz der ich bin, finde ich sogar selbstgemachte Tagliatelle, die natürlich bestellt werden. Gestärkt konnte ich nun den Tag angehen. Zurück im Hostel Spiele ich noch 3 schnelle Runden Nsolo mit den Mädels, die kellnern und als ich die letzte Runde haushoch gewinnen, müssen wir es dabei belassen und ich verabschiede mich schon mal von ihnen. Heute verlasse ich Livingstone und deshalb muss ich meine Sachen packen. Ein Problem wenn man zu lange an einem Ort ist, man breitet sich viel zu sehr aus. Dementsprechend lange dauert das packen. Dann noch Essen fidie Reise kaufen und auch der Kauf meiner zambianischen SIM Karte hat deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen als gedacht. Aber ich muss immer wieder daran erinnert werden, dass ich in Afrika bin. Dann muss ich mich auch schon auf den Weg zum Zug machen. Ich habe ja Samstag schon herausgefunden, dass jeden Montag der Zug um 8 nach Lusaka fährt und da ich noch kein Ticket habe, bin ich bereits 1,5 Stunden vorher da. Ich hatte ein Ticket reservieren sollen sagt man mir und hat Schwierigkeiten noch ein Bett nebst Frauen zu finden. Geschlechter werden hier strikt getrennt. Das gibt mir schon mal ein sicheres Gefühl. Boarding soll halb acht sein, aber ist am Ende natürlich erst eine Stunde später. Ich habe absolut keine Ahnung wo ich hin muss. 200 Leute vorm Zug, kein Licht und gottseidank kommt, bevor auch nur die erste Person den Zug betreten kann, der Ticketverkäufer zu mir und bringt mich in meine Kombüse. Die Betten sind schon halb offen, sodass die Füllung heraus kommt, aber es stinkt nicht und ist sauber. Das ist die Hauptsache. Ich kann mir ein Bett aussuchen. Jetzt muss ich erstmal meine Stirnlampe suchen, es ist stockfinster hier drinnen. Als ich Licht vor den Augen habe, sehe ich erstmal, wie viel Mücken hier drinnen sind. Also wird als nächstes das Mückenspray gesucht. Nach und nach füllt sich der Zug aber insgesamt, bleibt es ruhig. Bis der Zug sich in Bewegung setzt. Mein Ohr scheint direkt auf den Schienen oder neben dem Antrieb zu sein. Immerhin ist Vollmond, sodass man ein wenig im Zug sieht. Als ich mich hinlege, erinnere ich mich ans Schlafen im LKW, nur das es einen damals nicht aus dem Bett ab und zu gehoben hat. Das wird eine interessante Nacht.

Posts created 684

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Begin typing your search term above and press enter to search. Press ESC to cancel.

Back To Top